Industrie will mehr Mitsprache bei elektronischer Gesundheitskarte

Die Regierung hat eine Betriebsorganisation gegründet, die für die Einführung und den technischen Betrieb der elektronischen Gesundheitskarte verantwortlich ist. Die Gesundheitskarte startet zum 1. Januar 2006, sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt anlässlich der Gründung der ‘Gematik’ (Gesellschaft für Telematikanwendung der Gesundheitskarte).
Der Branchenverband Bitkom begrüßte die Gründung, forderte aber gleichzeitig eine stärkere Einbindung der Wirtschaft. Die Firmen bekämen seit Monaten von der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens keine Informationen mehr und tappten im Dunkeln, hieß es von Bitkom-Präsident Willi Berchtold. Ohne eine intensive Beteiligung der Industrie werde sich die Einführung der Gesundheitskarte jedoch verzögern.

Die Beteiligung der IT- und Telekommunikationsfirmen über einen Beirat reiche bei weitem nicht aus, so Berchtold: “Eine Alibi-Beteiligung der Wirtschaft über einen Beirat genügt nicht.” Das “System Gesundheitskarte” sei technisch derart anspruchsvoll, dass die Selbstverwaltung nicht auf die Expertise der ITK-Unternehmen verzichten dürfe.

Gemeinsames Ziel solle der schnellstmögliche Aufbau eines Systems für die Gesundheitskarte sein, das dem Stand der Technik entspreche. “Wir hinken dem ursprünglichen Zeitplan für die Einführung der Gesundheitskarte bereits weit hinterher”, sagte Berchtold.

Die elektronische Gesundheitskarte ist derweil nicht das einzige ambitionierte Chipkarten-Projekt der Bundesregierung. Wie Berlin in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der FDP mitteilte, wird ab 2007 ein biometrischer Personalausweis eingeführt. Dieser dient gleichzeitig als “Bürgerkarte” und entspricht den Sicherheitsbestimmungen der ICAO (International Civil Aviation Organization).

Silicon-Redaktion

Recent Posts

GenKI verbessert Datenmanagement und Angebotsgenauigkeit

DHL Supply Chain nutzt generative KI-Anwendungen für Datenbereinigung und präzisere Beantwortung von Angebotsanforderungen (RFQ).

5 Stunden ago

Rolls-Royce Power Systems nutzt industrielle KI aus der IFS Cloud​

Marke mtu will globale Serviceabläufe optimieren und strategische Ziele hinsichtlich Effizienz, Nachhaltigkeit und Wachstum unterstützen.

5 Stunden ago

Thomas-Krenn.AG: viele Pflichten, knappe Ressourcen, mehr freie IT-Welt

IT-Infrastruktur-Trends 2025: Open-Source-Projekte sowie aufwändige regulatorische und Pflichtaufgaben werden das Jahr prägen.

5 Stunden ago

Stadt Kempen nutzt Onsite Colocation-Lösung

IT-Systeme werden vor Ort in einem hochsicheren IT-Safe betrieben, ohne auf bauliche Maßnahmen wie die…

1 Tag ago

SoftwareOne: Cloud-Technologie wird sich von Grund auf verändern

Cloud-Trends 2025: Zahlreiche neue Technologien erweitern die Grenzen von Cloud Computing.

1 Tag ago

KI-basierte Herz-Kreislauf-Vorsorge entlastet Herzspezialisten​

Noah Labs wollen Kardiologie-Praxen und Krankenhäuser in Deutschland durch KI-gestütztes Telemonitoring von Patienten entlasten.

1 Tag ago