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Redmond will auf 64 Pferden ins Datenzentrum

“Microsoft hat gar keine andere Wahl, als sich mit dem Thema Itanium auseinander zu setzen”, sagt Andy Butler, Senior Research Director und Vice President bei dem Marktforschungsunternehmen Gartner im Gespräch mit silicon.de. Bislang fehlte Microsoft jedoch die Hardware-Plattform, um sich wirklich als Unix-Alternative platzieren zu können. Mit der Ausnahme von Unisys skalieren alle Hersteller auf Unix und Mainframe. “Wenn Microsoft wirklich ins Highend vordringen will, dann sollte es seine Kräfte auf den Itanium konzentrieren”, so Butler. Derzeit sieht er aber mehr Engagement für x64, also für den Opteron von AMD und Intels Xeon mit 64-Bit-Erweiterungen, was angesichts der verkauften Stückzahlen auch wenig verwundert.

Andere sehen genau das als ein gefährliches Spiel und für den Itanium dunkle Wolken am Horizont, vor allem wegen des Mangels an Anwendungen für die CPU. Ein Weg für den Anwender, die beschränkte Verfügbarkeit von Anwendungen für den Itanium zu umgehen, sei eine Schicht, über die 32-Bit-Systeme emuliert werden, die so genannte ‘Execution Layer’, erklärt Jim McGreogor, Pricipal Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen Instat: “Mit der Emulation ist die Performance mit dem Itanium jedoch geringer als mit einer Standard-CPU, die für einen Bruchteil des Preises zu haben ist.”

Auch andere Tatsachen würden gegen den Itanium sprechen. So lassen sich wegen der geringeren Hitzeentwicklung andere CPUs wesentlich dichter zusammenpacken. Dadurch könne mit anderen Architekturen auf kleinerem Raum mehr Rechenpower Platz finden. McGregors Urteil: “Ich glaube nicht, dass der Itanium von der Bildfläche verschwindet, doch es wird in erster Linie ein Marketing-Name sein, der bleibt. Ich glaube nicht, dass sich die Architektur durchsetzen wird.”

Microsoft lässt sich von solchen Vorhersagen jedoch nicht die Suppe versalzen und kündigt an, noch in diesem Jahr Itanium-Support für Visual Studio 2005, das Dotnet Framework 2005 und den SQL Server 2005 zu bringen. Außerdem hat Microsoft selbst nach eigenen Angaben über 1000 Itanium-Server angeschafft, um darauf Longhorn Server zu testen. Die Frage ist nur, weshalb hat Microsoft so lange mit diesem Engagement hinterm Berg gehalten? Laut Insider-Informationen “hat Microsoft erst auf Druck von HP sich stärker um die Itanium-Plattform bemüht. Wenn es HP mit dem Itanium nicht schafft, dann können die bald nur noch Druckerpatronen verkaufen”.

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Silicon-Redaktion

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