Schnödes Profitstreben werfen die Kritiker IBM vor. Das Unternehmen will angeblich in Indien 14.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Angesichts von 13.000 geplanten Entlassungen in Europa und USA wandelt sich die frohe Botschaft für den indischen Arbeitsmarkt zur Hiobsbotschaft der Globalisierung. Von IBM gibt es für die Nachricht, die wie die New York Times berichtet, aus einem internen Dokument hervorgeht, noch keine Bestätigung.
Der größte Technologiekonzern weltweit macht es also vor und – sollten die Gerüchte wahr sein – verlagert seine Personal-Ressourcen in Billiglohnländer, um so günstiger produzieren zu können. Robert Moffat, Senior Vice President bei IBM, aber will das Bild relativieren.
Über das verstärkte Engagement in Indien könnte das Unternehmen auf dem dynamischen Markt zum einen von dem Wachstum vor Ort profitieren und zum anderen hier strategisch wichtige Einstellungen vornehmen. “Leute, die behaupten, es gehe nur um Kostensenkung, verstehen das Problem nicht. Es geht in der Hauptsache um Fachkräfte.”
Daneben, so Moffat, hätte das Unternehmen auch in den USA neue Kräfte angestellt. Allerdings in Bereichen, die das Unternehmen jetzt angehen möchte. Auch wenn an anderer Stelle Mitarbeiter entlassen werden, sei doch mit 130.000 die Zahl der Jobs in den USA in den letzten Jahren relativ konstant geblieben.
Ein Programmierer in den Staaten verdient etwa 75.000 Dollar pro Jahr, in Indien sind es 15.000 Dollar. Einige Ökonomen glauben, dass das Problem nicht unbedingt bei der Anzahl der Jobs liegt, die dem Offshore-Outsourcing zum Opfer fallen. Vielmehr könnte sich das Einkommengefälle auch auf das Lohnniveau in Ländern wie Deutschland oder USA auswirken. Und das könnte diese Gesellschaften umkrempeln.
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