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IT-Dienstleistung: Der Preisdruck bleibt

Die guten Nachrichten zuerst: Nur 20 Prozent der deutschen IT-Dienstleister sehen sich durch den Trend zur Auslagerung von IT-Tätigkeiten ins Ausland (Offshore Outsourcing) tatsächlich bedroht. Auch die Stimmung hat sich im Vergleich zu den Jahren davor laut einer aktuellen Untersuchung von Berlecon Research “deutlich aufgehellt”. Einfacher oder gar lukrativer wird deswegen das Geschäft mit IT-Services in Deutschland deswegen aber nicht.
Die Rahmenbedingungen im IT-Services-Markt bleiben weiterhin schwierig, so der Tenor der Analyse “IT Services 2005”. Dafür die hat Berlecon im Winter 2004 eine Befragung unter IT-Dienstleistern in Deutschland mit mindestens 20 Mitarbeitern durchgeführt, an der 160 Unternehmen teilgenommen haben.

Die Erwartungen der IT-Dienstleister an die wirtschaftliche Entwicklung haben sich im Vergleich zur letzten Erhebung in 2003 deutlich verbessert, doch die konjunkturellen Erwartungen der Anbieter fallen zwiespältig aus. Zwar geht der überwiegende Teil der IT-Dienstleister von Zuwächsen bei Umsatz, Ertrag, Auftrags- und Personalbestand aus, aber auch für 2005 rechnen die Anbieter mit starkem Druck auf die zu erzielenden Preise. Gerade mal 5 Prozent der befragten Unternehmen zeigen Optimismus bei der Preisentwicklung, 74 Prozent rechnen mit konstanten Preisen und 21 Prozent erwarten weiter sinkende Preise.

Diese Einschätzung wird laut Berlecon durch die Daten zu den im Projektgeschäft 2004 erzielten Tagessätzen bekräftigt. “Die Tagessätze sind auf ähnlichem Niveau wie in 2002, erst für 2006 erwarten die Anbieter leichte Verbesserungen”, so Dr. Thorsten Wichmann, Geschäftsführer von Berlecon Research.

Beim Vergleich der Tagessätze für die einzelnen Qualifikationsstufen zeichnen sich unterschiedliche Tendenzen ab. Wichmann: “Vor allem die Tagessätze für einfache Arbeiten wie Implementierungsunterstützung sind weiter unter Druck. Dagegen konnten die Anbieter für vergleichsweise hochqualifizierte Tätigkeiten wie Management Consulting leicht höhere Sätze durchsetzen. Allerdings fallen die Unterschiede eher moderat aus und sollten daher nicht überbewertet werden.”

Berlecons Studie relativiert versucht die Bedrohung des IT-Sektors durch Offshore-Angebote zu relativieren. So betrachten weniger als 20 Prozent der befragten Offshore als ernsthafte Konkurrenz. Ein großer Teil der Anbieter fokussiere sich auf Leistungen, in denen die auswärtigen Mitbewerber ihrer Meinung nach keine Preisvorteile haben. Laut Berlecon deuten die Ergebnisse eher darauf hin, dass die öffentliche Diskussion derzeit die Bedrohung durch Offshore-Dienstleister überzeichnet. Andererseits sei aber nicht auszuschließen, dass die Dienstleister in Vogel-Strauß-Manier die Konkurrenz aus dem Ausland einfach nur unterschätzen.

Silicon-Redaktion

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