Die IT-Welt ist im Wandel: Während die Sicherheitsrisiken zunehmen, versuchen Regierungen und Unternehmen, das Geschäft mit Vorschriften wie Basel II oder Sarbanes-Oxley berechenbarer zu machen. In dieser Lage hat sich der CIO (Chief Information Officer) zu entscheiden – entweder er blockiert den Wandel oder er gestaltet ihn.
“Vom CIO wird verlangt, das Unternehmen mittels IT umzugestalten”, sagt Peter Müller, Leiter des CIO Advisory Services bei der Wirtschaftsberatung Deloitte & Touche. Ziel der Umgestaltung sei es, den Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder Value) zu steigern.
Die Probleme, mit denen die CIOs dabei konfrontiert sind, seien jedoch für die gesamte Unternehmensleitung von Bedeutung. “Die heutigen Anforderungen an CIOs sind komplex”, so Müller. Der Vorstand müsse deshalb den Umbau tragen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die IT strategisch auf Kurs bleibt.
In der Studie ‘CIO 2.0: The Changing Role of the Chief Information Officer’ nennt Deloitte einige Probleme, auf die CIOs ein besonderes Augenmerk richten sollten. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehört die Kommunikation mit dem übrigen Management. Dazu ist ein permanenter Abgleich von Entscheidungen der Führungsebene mit der IT-Fachabteilung notwendig. Durch die Einbindung der IT in geschäftliche Entscheidungen werde auch gewährleistet, dass die IT-Ausgaben mit den Unternehmenszielen im Einklang stehen. CIOs sollten deswegen sondieren, was eine Zusammenarbeit mit ihren Führungskollegen behindert.
Dokumentiert und belegt muss die Leistung der IT, aber nicht nicht nur die. Regelmäßige Performance-Benchmarks sollten in allen Geschäftsbereichen durchgeführt werden. Dabei sind interne Zielvereinbarungen zu überprüfen und herausragende Leistungen zu würdigen. Management-Systeme wie ‘Balanced Scorecards’ sind nach Ansicht von Deloitte nützlich, um Kriterien wie Kosten, Kundenzufriedenheit, Qualität, Risiko und Wert mit den Unternehmenszielen abzugleichen.
Zur Absicherung der eigenen Aktivitäten sollten sich CIOs dafür einsetzen, Investitionen und Projekte in besonders profitable Bereiche zu verlagern. Projekte, die den Shareholder Value minderten, sollten dagegen eingestellt werden. Diese Entscheidungen müssten mit den Leitern der betroffenen Geschäftsbereiche abgesprochen werden.
Zudem sollten die CIOs genau beobachten, was der Gesetzgeber plane. Angesichts immer komplexerer Vorschriften sollten sie dabei nicht nur die aktuelle Gesetzeslage berücksichtigen. Die IT-Leiter sollten vielmehr erkennen, mit welchen Änderungen künftig zu rechnen sei. Weitsicht ist auch beim Thema Sicherheit gefragt: Die Verantwortung des CIO liegt darin, Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, um Anlagen, Güter, Informationen und Menschen zu schützen.
Für die IT-Beschaffung empfehlen die Berater, sich an den Führungs- und Kontrollstrukturen sowie Kriterien wie Kosten und Qualität zu orientieren. Doch wer dabei sich zu schnell fürs Outsourcing entscheidet, läuft möglicherweise in eine Falle. Outsourcing kann Probleme nach sich ziehen, wenn es nicht in die Sourcingstrategie des Unternehmens eingebunden ist.
Die CIOs können über die IT nicht nur Geschäftsprozesse verändern, sondern ganze Unternehmensbereiche, fasst Müller zusammen. Dieses Potenzial wollten viele Unternehmen nutzen. Müller: “Wenn Informationen und Systeme immer komplexer werden, müssen die Führungskräfte aber auch die Zusammenarbeit mit allen Bereichen intensivieren.”
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