Oracle will daran festhalten, Rabatte zu gewähren, um Applikationen in großer Lizenzzahl zu verkaufen. Gerade im direkten Konkurrenzkampf mit SAP drehen die Kalifornier an der Preisschraube, um die mit viel Geld zugekauften Geschäftsanwendungen loszuschlagen, die mit der Übernahme von Peoplesoft/J.D.Edwards hinzugekommen sind.
Wie die US-Händlerpresse berichtet, hatte SAP in der Vergangenheit angedeutet, dass sie nur dort Grossaufträge gegen Oracle verlieren würden, wo der Rivale deutlich billiger werde. Während der hochrangige Oracle-Manager Charles Philips abwiegelt und sagt, er hätte noch nie einen Vertriebler getroffen, der einen verlorenen Deal auf die Preisnachlässe der Konkurrenz schiebt, klingen auch andere Töne an.
So hätten sich SAP und Microsoft in der Vergangenheit öfter über die aggressive Preispolitik speziell von Oracle im Bereich Anwendungen gewundert. Cowan, ein Software-Marktbeobachtungsunternehmen in Europa teilt mit, dass Oracle etwa 40 Prozent Nachlass gibt, um einen Deal an Land zu ziehen, teilweise ist von 50 Prozent Discount die Rede. Bei SAP wird dem gegenüber normalerweise nur ein Rabatt von 20 Prozent gewährt.
Bei dieser Preispolitik will der Datenbankkonzern aber keine wesentlichen Einbußen zu vermelden haben. Wie es heißt, erreicht Oracle durchaus die Ziele bei Umsatz, Gewinn und Verkauf. Auch bei den neuen Disziplinen, die den Konzern stärker mit Microsoft und SAP, im Mainframe-Umfeld sogar mit IBM konkurrieren lassen. Schließlich ist dort viel Software von J.D.Edwards im Einsatz.
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