Entgegen der landläufigen Meinung haben die meisten Fälle von Identitätsdiebstahl nichts mit dem Internet zu tun. Zudem nimmt die Zahl der Vorfälle ab, heißt es im ‘The 2005 Identity Fraud Survey Report’ der Unternehmensberatung Javelin Strategy & Research. Über 68 Prozent der Fälle von Identitätsbetrug seien im vergangenen Jahr mit Daten durchgeführt worden, die sich die Täter offline verschafft hätten.
In den meisten Fällen griffen sie dabei auf verlorene und gestohlene Geldbörsen oder Scheckbücher zurück. Im Vergleich dazu verschafften sich die Betrüger die benötigen Informationen in 11,6 Prozent der Fälle im Internet.
“Diese Zahlen belegen sehr deutlich, dass bei Identitätsdiebstahl häufiger auf Offline- als auf Online-Quellen zurückgegriffen wird”, sagte Javelin-Gründer James van Dyke gegenüber dem Wall Street Journal. “Die ganze Aufmerksamkeit, die der Computerkriminalität gewidmet wird, ist eine Übertreibung.” Wie sich bei einem genaueren Blick auf die geklärten Fälle zudem herausstellte, wurde rund die Hälfte der Diebstähle von Bekannten der späteren Opfer begangen.
Die Umfrage von Javelin Strategy & Research unter 4000 US-Bürgern bestätigt die Ergebnisse einer ähnlichen Erhebung der Federal Trade Commission, die im Jahr 2003 für Schlagzeilen gesorgt hatte. Die Gesamtzahl der Vorfälle hat sich seitdem jedoch um 8,6 Prozent von 10,1 Millionen auf 9,3 Millionen Fälle verringert.
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