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Microsoft gegen Google gerät zur Farce

Als “Affentheater” haben der ehemalige Microsoft-Manager Kai-Fu Lee und sein jetziger Arbeitgeber Google Redmonds Prozess gegen den ehemaligen Mitarbeiter bezeichnet. Das geht aus der Klageschrift hervor, die der Suchmaschinenbetreiber jetzt bei einem Gericht in Washington eingereicht hat. Das Papier gewährt zudem – ebenso wie die Klageschrift von Microsoft – intime Einblicke in einen Streit, in dem es immer weniger um den Mitarbeiter selbst, sondern um einen Kampf um Technologie-Know-how geht.

“Tatsächlich haben Microsoft-Manager gegenüber Lee eingestanden, dass es ihre eigentliche Intention ist, andere Mitarbeiter von einem Firmenwechsel abzuschrecken”, heißt es in der Klageschrift von Google. Weiter berichtet Lee aus einem persönlichen Gespräch mit Bill Gates. “Kai-Fu, Steve [Ballmer] wird dich und Google deswegen definitiv verklagen. Er hat genau auf so etwas gewartet, jemand aus der Management-Ebene, der zu Google wechselt. Wir müssen das tun, um Google zu stoppen”, soll der Microsoft-Chairman gesagt haben.

Kai-Fu Lee hat Microsofts Forschungslabor in China gegründet und soll dort nun auch für Google ein Forschungs- und Entwicklungslabor hochziehen. Zudem leitete er kurzfristig die Entwicklung der MSN-Suchmaschinentechnologie. Der Wechsel “könne Lees andere vertragliche Verpflichtungen möglicherweise verletzen, beispielsweise sein Versprechen, striktes Stillschweigen zu bewahren über vertrauliche und geschützte Microsoft-Informationen sowie Geschäftsgeheimnisse”. Nach Angaben des Branchenmagazins Fortune haben bislang 100 Mitarbeiter Microsoft in Richtung Google verlassen.

Silicon-Redaktion

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