“Schade eigentlich”, hat sich sicher schon jeder einmal gedacht, der auf die Fernbedienung gedrückt hat, um seinen betagten Mittelklassewagen zu öffnen – im Hinterkopf die leise Hoffnung, die daneben geparkte S-Klasse könnte sich vielleicht gleich mit entriegeln. Die funkenden Autoschlüssel lassen sich nicht austricksen – oder doch? Forscher an der Johns Hopkins Universität in den USA haben jetzt den Code mit einer recht simplen Methode geknackt.
“Wir haben entdeckt, dass die Sicherheitsmaßnahmen, die in diese Schlüssel eingebaut sind, unzureichend sind”, sagte Avi Rubin vom Information Security Institute der Universität gegenüber US-Medien. “Millionen von Tags, die derzeit bei den Verbrauchern im Einsatz sind, haben eine Verschlüsselungsfunktion, die ohne direkten Kontakt geknackt werden kann.”
Das Problem sei, dass der mathematische Schlüssel, mit dem das Prüfsystem codiert ist, zu kurz ist. Die Daten von 16 Schlüsseln hätten gereicht, um den Code innerhalb von 15 Minuten zu knacken. Das RFID-gestützte System der Chipschmiede Texas Instruments kommt nach Angaben der Wissenschaftler derzeit in 150 Millionen Autoschlüsseln von mindesten drei führenden Herstellern zum Einsatz.
In den USA können Hacker durch das fehlerhafte System nicht nur die Wegfahrsperre eines Wagens deaktivieren, sondern unter Umständen auch umsonst tanken. Dort kommen solche Schlüssel nämlich auch zum Einsatz, um nach dem Auftanken automatisch die Zahlung an die Tankstelle zu veranlassen. Um sich vor Missbrauch zu schützen, empfehlen die Forscher, den Autoschlüssel – solange er nicht benutzt wird – in Metallfolie zu wickeln.
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