Die Teilnehmer des ‘World Social Forum’ im brasilianischen Porto Alegre – einer Alternativ-Veranstaltung zum ‘World Economic Forum’ in Davos – haben sich für den vermehrten Einsatz von Open-Source-Software ausgesprochen. Sie unterstützten damit Bestrebungen der Regierungen Brasiliens, Chinas, Frankreichs, Japans und Südkoreas, die freie Software einzuführen.
Allein Brasilien gebe jetzt schon mehr Geld für proprietäre Software-Lizenzen aus als für die Bekämpfung des Hungers, kritisierte John Barlow, Mitbegründer der US-Bürgerrechtsgruppe ‘Electronic Frontier Foundation’. Damit stieß Barlow bei Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva auf offene Ohren. Der Einsatz von Open-Source-Software mache in einem Land Sinn, in dem nur zehn Prozent der Bevölkerung zu Hause einen Rechner hätten und die verschuldete Regierung der größte PC-Käufer sei, sagte Lula da Silva in Porto Alegre.
Derweil mussten die Veranstalter des Forums wegen der mangelhaften Organisation Kritik einstecken. Die Veranstalter hatten viel Wert darauf gelegt, dass die 800 Rechner mit Open-Source-Software liefen. Am Samstag fielen jedoch zwei große Bildschirme aus – und zeigten plötzlich eine Windows-Toolbar an. Wie US-Medien berichten, wurde der defekte Rechner durch einen Laptop mit Open-Source-Software ersetzt.
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