Der von IBM geplante Verkauf seiner PC-Sparte an die chinesische Lenovo-Gruppe scheint immer mehr zu wackeln. Bedenken über eine mögliche Industriespionage durch den chinesischen Hersteller haben die Verhandlungen ins Stocken gebracht, berichten übereinstimmend mehrere US-Medien.
Dreh- und Angelpunkt ist das Komitee CFIUS (Committee on Foreign Investment in the United States), das routinemäßig große Auslandsinvestitionen in den USA prüft. Der Ausschuss setzt sich aus elf US-Behörden zusammen, darunter das Finanzministerium und die Ministerien für Justiz und Heimatschutz. Bei dem IBM-Lenovo-Deal hatte das Komitee bis Ende Januar Zeit, um Bedenken anzumelden. Nun wurde die Einspruchsfrist um 45 Tage verlängert – dies ist höchst ungewöhnlich.
Wie die New York Times berichtet wurde IBM von der Verlängerung überrascht. Schließlich hatte IBM-Chef Samuel Palmisano kurz nach der Bekanntgabe des Deals zu verstehen gegeben, dass er keine größeren Hindernisse für den Verkauf erwarte. Jetzt will Big Blue dem Ausschuss alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung stellen. “Wir sind zuversichtlich, was den Prozess und das Ergebnis angeht”, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg einen IBM-Sprecher. Das Komitee kann dem Präsidenten empfehlen, das Geschäft zu untersagen.
Laut Luis Praxmarer, Senior Vice President des Marktforschers Meta Group, wird aber mit einer Zustimmung der US Behörden gerechnet. Die Technologien werden nicht als kritisch für die amerikanische Sicherheit oder für den Erhalt von Wettbewerbsvorteilen erachtet.
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