Nach etlichen Verzögerungen und einer Namensänderung von ‘Longhorn’ in ‘Vista’ dürfen sich nun erste Entwickler an der Testversion des neuen Betriebssystems versuchen. Zunächst sind es 10.000 Tester, deren Zahl bald auf eine halbe Million anwachsen wird, wenn Microsoft den Code auch für die Teilnehmer des MSDN-Entwickler- oder Technet- Programms freigibt.
Für die breite Masse, auch für wirklich ambitionierte Bastler, eigne sich der Code allerdings noch nicht, wie der Hersteller wissen lässt. Da könnte die zweite Testversion, die nach Gerüchten im November kommen könnte, schon geeigneter sein. Vor allem bei Fragen der Sicherheit gibt sich Redmond alle Mühe: Verbesserte Rechteverwaltung, mehr Datensicherheit, Überwachung von sicherheitskritischen Diensten, um die Verbreitung von Schadprogrammen einzudämmen, Erkennungsprogramme für Schadprogramme und einen sichereren Internet Explorer. Ebenso soll die Administration und die Installation unter dem neuen Betriebssystem einfacher und schneller werden.
Ein Verwaltungsprogramm löscht beispielsweise MP3-Dateien, wenn Festplattenspeicher knapp wird. Andere angekündigte Funktionen, wie etwa Versionen für Tablet PCs oder die Mediacenter Edition mit neuen Möglichkeiten für die Bearbeitung von Multimedia-Dateien werden erst in späteren Test-Versionen zu finden sein. Das neue Dateisystem ‘WinFS’ schafft es auch nicht mehr in Windows Vista und erscheint erst als Testversion, wenn Vista bereits auf dem Markt ist.
Und obwohl schon etwas von dem neuen ‘Look-and-Feel’ von Vista zu spüren ist, rät das Marktforschungsunternehmen Gartner den Unternehmen, mit der ersten Testversion keine Zeit zu verschwenden. Es sei sinnvoller, damit bis zu Beta 2 zu warten. “Schauen sie sich die neuen APIs (Application Programming Interface) an, probieren sie neue Features aus, aber verschwenden sie keine Zeit damit, sie zu testen oder Kompatibilitäten sicherzustellen”, rät Gartner-Analyst Michael Silver. Anwendern, die noch auf Windows 2000 sind und die XP-Generation überspringen wollen, empfiehlt er interne Kompatibilitätstests im geringen Umfang. Denn diese hätten weit weniger Zeit, das neue Betriebssystem zu testen, als Anwender von XP, “wenn Independent Software Vendors ihren Support 2007 einstellen und Microsoft Mitte 2010 den Bugfix-Support aufhebt”.
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