Die Business Software Alliance, Anwalt der Softwareindustrie, kann sich auf die Schulter klopfen. Sie blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2004 beim Überführen von Nutzern illegal erworbener oder unerlaubt kopierter Software zurück. Sie hat etwa sechsmal mehr Rechner nach solcher Software durchsucht wie im Jahr 2003 und ist etwa doppelt so oft fündig geworden.
Als Highlights werten die selbst ernannten Ermittler vor allem die Zusammenarbeit mit der Polizei. Die so genannte ‘Operation Fastlink’ sei im April 2004 zusammen mit dem Bundeskriminalamt und der US-Behörde FBI abgelaufen und die BSA habe daher “beim weltweit bislang größten koordinierten Schlag gegen die organisierte Software-Piraterie-Szene” mitgewirkt: 120 Durchsuchungen in Deutschland und zehn weiteren Ländern führten etwa 100 verdächtige Personen der Ermittlung zu. Sie sollen mit Hunderten von Rechnern etwas zu tun haben, auf denen Software-, Games-, Musik- und Film-Raubkopien im Wert von etwa 50 Millionen Euro abgelegt war.
BSA-Mitglieder haben einer Mitteilung der Alliance zufolge auch geholfen, einem nicht genannten Spieleentwickler auf die Schliche zu kommen. Kurz vor dem Veröffentlichungstermin eines neuen Computerspiels war die Firma wegen des Einsatzes von Raubkopien ins Visier der Strafverfolgungsbehörden und BSA geraten. “Hunderttausende Euro” soll die neue, vermutlich unberechtigt verwendete Software wert sein.
Die BSA-Leute fühlen sich davon ermutigt, dass die Branche Werbung, Marketing und Medien sich nicht mehr traut, kopierte Software einzusetzen. Hier hat es offenbar besonders viele Fälle von Selbstanzeige und Nachlizenzierung gegeben, für die die BSA immer wieder wirbt. Im Jahr 2003 waren hier noch 15 Prozent aller ermittelten Vorkommnisse angesiedelt, im vergangenen Jahr nur noch 5 Prozent.
Die Lizenz-Ermittler freuen sich auch darüber, dass die Schadenersatzzahlungen von Unternehmen, denen der Einsatz illegal erworbener Software nachgewiesen werden konnte, deutschlandweit um 40 Prozent gestiegen war. Und: Die BSA hat erstmals seit drei Jahren nicht mehr die meiste Arbeit mit den Bayern gehabt, sondern mit den Schwaben. Hier wurden 21 Prozent aller ‘Fälle’ im Jahr 2004 gelöst, in Bayern nur 20 Prozent.
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