Mit dem Schreiben versuchte der Sun-Manager jetzt, den ODF-Befürwortern in der Regierung von Massachusetts den Rücken zu stärken. Denn die Entscheidung, zu ODF zu wechseln, ist in Regierungskreisen umstritten. Zu den ODF-Befürwortern gehören Finanzminister Eric Kriss und Peter Quinn, der CIO von Massachusetts. William Galvin, Minister für Bundesangelegenheiten, hat jedoch Bedenken.
Es sei ein Fehler, sich auf das Format eines Herstellers zu verlassen, das von den Standardisierungsgremien noch nicht einmal geprüft sei, argumentierte der Sun-Manager. ODF sei dagegen von der OASIS (Organization for the Advancement of Structured Information Standards) bestätigt und könne von den Software-Unternehmen einfach integriert werden. Das leiste Microsofts OOXML auch dann nicht, wenn es von der ECMA (European Computer Manufacturers Association) und der ISO (International Organization for Standardization) beurteilt sei, so Cargill.
Sun unterstützt ODF in der Bürosoftware StarOffice und hat ein starkes Eigeninteresse daran, dass Massachusetts auf ODF umschwenkt. Passiert das, brauchen etwa 50.000 Desktops neue Office-Programme – von der weltweiten Signalwirkung ganz zu schweigen.
Für Microsoft wird es derweil immer enger. Zu einem Treffen von ODF-Befürwortern auf dem IBM-Campus erschienen Vertreter von Adobe, Apple, CA, Corel, Intel, Google, Nokia, OpenOffice.org, Oracle, Sun und Red Hat. Ziel des Treffens: ODF zu einem globalen Standard zu machen.
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