Chicago stellt Freier an den virtuellen Pranger
Im Kampf gegen die Prostitution greift die Polizei von Chicago zu drastischen Maßnahmen
Im Kampf gegen die Prostitution greift die Polizei von Chicago zu drastischen Maßnahmen. Männer, die Sex mit Prostituierten wollten oder als Zuhälter festgenommen wurden, müssen seit Anfang dieser Woche damit rechnen, dass ihre Personalien im Internet auftauchen – komplett mit Name, Anschrift und Foto. Die Abschreckungsmaßnahme gilt auch für die Prostituierten selbst.
“Wenn sie festgenommen werden, werden die Leute es erfahren”, so Bürgermeister Richard Daley. “Ihre Frau, ihre Kinder, ihre Familien, ihre Nachbarn und ihre Arbeitgeber.” Zwei Tage nach dem Start der Aktion wurden inzwischen die Fotos von mehr als 20 Festgenommenen auf der Homepage der Stadtpolizei veröffentlicht.
In kleiner Schrift steht über den Bildern, dass die abgebildeten Personen solange als unschuldig gelten, bis ein Gericht das Gegenteil feststellt. Verurteilte Freier müssen in Chicago mit einem Bußgeld von 1000 Dollar und der Beschlagnahmung ihres Wagens rechnen. Im vergangenen Jahr wurden in der drittgrößten Stadt der USA 3200 Prostituierte und 950 Freier festgenommen.