Bea will TK-und IT-Netzwerke verbinden
Bea Systems will an J2EE-Erfolge anknüpfen und die IT-Welt umkrempeln, diesmal stehen die TK-Netze im Fokus der Softwerker.
Bea Systems will an J2EE-Erfolge anknüpfen und die IT-Welt umkrempeln. Diesmal stehen die TK-Netze im Fokus der Softwerker. Sie sollen mithilfe einer Palette neuer Produkte besser mit den bestehenden IT-Netzen und den dort verwendeten Protokollen zu verbinden sein. Am Ende der Vision von Bea steht eine voll konvergente Dienste-Welt aus TK-Services und IT-Diensten. Und dafür soll die ‘WebLogic Communications Platform’ sorgen, Codename: DaVinci.
Das erste Produkt der Plattform ist bereits verfügbar, bei ungenannten Erstkunden in den USA im Einsatz und heißt ‘Weblogic SIP Server’ (Session Initiation Protocol). Dieser soll zusammen mit dem in wenigen Wochen fertigen ‘Weblogic Network Gatekeeper’ den TK-Unternehmen die Angebote von Netzwerken der neuen Generation erleichtern.
Carrier sollen schließlich mit dem SIP-Produkt von Bea ihre Netzwerkinfrastruktur mit standardbasierten Computertechnologien verbinden können, was das Angebot von konvergenten Sprach- und Datendiensten erlaubt: VoIP, die Integration von Festnetz- und Wireless-Diensten, Multi-Player-Spiele mit Sprachunterstützung und Echtzeit-Konferenzanwendungen gehören dazu. Diese werden in einer SIP-Umgebung entwickelt und eingesetzt. SIP ist ein textbasiertes Signalprotokoll, das auf http oder MIME basiert, ursprünglich für Voice over IP entwickelt und standardisiert wurde, und mittlerweile für Rich Multimedia Content verwendet werden kann. Es regelt den Verbindungsaufbau zwischen zwei oder mehr Teilnehmern über verschiedene Medien hinweg.
Der WebLogic Network Gatekeeper soll noch im Frühjahr Carriern erlauben, Parameter für den Zugang zu ihren Netzwerkressourcen und für die Quality of Service (QoS) zu definieren, zu managen und weiter zu entwickeln. Dabei gilt der Gatekeeper als ausschließlicher Anlaufpunkt, um Policies für den Zugang zu wichtigen Netzwerkleistungen zu definieren und durchzusetzen. Die Telco-Unternehmen erhalten laut Bea einen Überblick über ihre Netzwerkinfrastruktur und können diese besser kontrollieren. Außerdem kann externen Entwicklern die Berechtigung erteilt werden, Dienste in diesen Netzwerken zu erstellen.
“SIP und andere offene Standards sind zwar den wenigen verbliebenen Verfechtern der proprietären Netzgeräte ein Dorn im Auge, aber es ist für uns die neue Welle – es erleichtert den TK-Firmen strikte TK-Dienste mitten in einer IP-Welt zu bauen, es ist ein offener Standard und als solcher wird SIP eines Tages im Bereich Multimedia-Konvergenztechnik so wichtig werden wie es heute http im Web ist”, prophezeit Neil Sholay, Director Telco Marketing bei Bea. Die Aufgabe seines Unternehmens, sei zusammen mit Partnern wie Siemens, Nokia, Ericsson und Cap Gemini die einzelnen Standards zusammenzuführen, die eine Konvergenz von Sprache und Daten erlauben.
Als Beispiel nennt er das bereits verfügbare Produkt ‘Communicator’ der British Telecom, die eine Instant-Messaging-Lösung auf Bea-Produkten gebaut haben, die Telefonate direkt aus dem Buddy-Fenster heraus über die normale Telefonleitung erlaubt. Die Briten sind damit mit die ersten, die eine solche Zusammenführung verschiedener Standards ausprobiert haben, sagt er.
“DaVinci ist mehr als einfach nur ein weiteres Produkt, es stellt Bea mitten in die Technik-Revolution, die die TK-Unternehmen in Richtung Konvergenz treibt und da wollen wir mitmachen”, sagt Christoph Rau, Vice President Central and Eastern Europe, anlässlich der weltweiten Einführung. Und die Anfang Januar erfolgte Übernahme des TK-Softwareanbieters Incomit soll auch der Tatsache Rechnung tragen, dass die TK-Unternehmen laut Rau, “für etwa 24 Prozent der Umsätze sorgen”. Für ihn hat sich die im letzten Jahr erfolgte Umstrukturierung des Vertriebs und der Produkte in vertikale statt horizontale Segmente schon gelohnt. DaVinci sei dabei ein Schritt auf dem Weg, diese Vertikalisierung konsequent weiterzudenken. Weitere Partnerschaften sollen hierbei helfen.