Wer sich die Tauschbörse Kazaa auf den Rechner lädt, bekommt dabei eine Reihe ungebetener kleiner Software-Gäste mitgeliefert. Immerhin ist die P2P-Tauschbörse (Peer-toPeer) nachweislich die weltweit größte Adware-Schleuder. Die Programme erschnüffeln Informationen für Werbekunden, die die User in der Folge mit Pop-ups bombardieren. Wie jetzt bekannt wurde, ist Kazaa deshalb vor allem bei den Angestellten des Unternehmens extrem unbeliebt, das das Tauschprogramm betreibt.
Diese pikanten Details gehen aus den internen Informationen eines australischen Gerichts hervor. Die Mitarbeiter von Sharman Networks würden es geradezu hassen, das Filesharing-Programm zu nutzen, da es die Geschwindigkeit ihrer Rechner teilweise deutlich beeinträchtige. Wie Phil Morle, Director von Sharman Networks, in dem jetzt aufgetauchten Dokument deshalb schreibt, müsse man vorsichtig mit der Menge der gebündelten Adware sein.
“Es ist sinnvoll, dass wir Werbung einblenden, um unsere kostenlose Software zu machen, aber ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, die Nutzer in eine Situation zu bringen, in der ihre Rechner nur noch im Schneckentempo funktionieren”, schreibt Morle. Und weiter: “Man bedenke nur wie viele Leute, die für Sharman Networks und seine Partner arbeiten, es hassen, Kazaa auf ihrem Rechner zu installieren.”
Das Dokument geriet im Rahmen eines Gerichtsverfahrens an die Öffentlichkeit, bei dem die australische Plattenindustrie zehn Unternehmen und Privatpersonen hinter Kazaa wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Zu den Angeklagten zählt auch Sharman Networks.
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