Google lud ein, und alle, alle kamen – Finanzanalysten aus allen Teilen der USA und von den renommiertesten Wirtschaftsinstituten und Marktforschungsfirmen reisten ins kalifornische Hauptquartier. Sie wurden aber enttäuscht. Statt dem Chief Financial Officer hielt “nur” der Chief Executive Officer eine Rede. Und der ließ kein Wort über das einzige Thema fallen, das die anwesenden Marktforscher interessierte: Geld.
Statt dessen hörten die von weither angereisten Analysten etwas über die Zusammenstellung des Buffets – Finanzzahlen und deren Bedeutung blieben ihnen aber so verschlossen, dass einer der Anwesenden nach Angaben der New York Times erbost sagte: “Die haben eine formelle Präsentation des Chef de Cuisine abgehalten, aber keine vom Chief Financial Officer.”
Gegrillte Schweinelende statt Kursschwankungen – diese Informationen erbosten die Analysten. Zwar war Finanzchef George Reyes aufgetaucht und beantwortete sogar ein paar Fragen – jedoch offenbar nicht direkt zum Thema. Dabei dürfte die Frage der Finanzen für ein gerade erst an der Börse gefloatetes Unternehmen Tagesaufgabe sein. Die Top-Manager sagten außerdem weder etwas zu den Produktplänen noch zu den Strategien des Unternehmens.
Die Beteuerungen von CEO Eric Schmidt, dass Google bei weitem nicht so planlos sei wie viele annähmen und eine sehr traditionelle Sales-Mannschaft nebst einem disziplinierten Planungsprozess habe, konnte die geistig immer noch hungrigen Analysten offenbar nicht sättigen. Und die Aktionäre wohl auch nicht. Die Aktie fiel gestern aufgrund dieser Nachrichten um 7,06 Dollar auf immer noch beachtliche 191,58 Dollar je Aktie.
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