Ein gewagtes RFID-Experiment hat eine kleine US-Schule in die Schlagzeilen gebracht: die ‘Brittan Elementary School’ in Sutter, Kalifornien. Der Grund: Schulleiter Ernie Graham hat den Schülern das Tragen von RFID-Karten verordnet. Die Karten stecken in Plastikhüllen und sind um den Hals zu hängen. Mit den ID-Karten wolle Graham die Sicherheit auf dem Schulgelände verbessern und den Vandalismus eindämmen, meldet die Nachrichtenagentur AP.
Das System namens ‘InClass’ wurde vom US-Unternehmen InCom – ebenfalls Sutter, Kalifornien – entwickelt. Pikant: InCom wurde von den Eltern eines früheren Schülers mitbegründet. Das Unternehmen soll der Schule mehrere tausend Dollar für das Experiment gezahlt und versprochen haben, sie an zukünftigen Abschlüssen zu beteiligen.
Die ID-Karten enthalten ein Bild und den Namen des Schülers. Über der Tür des Klassenraumes wird ein Antenne aufgehängt. Betritt ein Schüler den Raum, wird seine 15-stellige ID-Nummer von einem Transmitter an den Handheld des Lehrers übertragen.
Bürgerrechtler und Eltern wollen Graham die Suppe nun kräftig versalzen. “Wenn sich diese Schule nicht dagegen wehrt, könnten auch andere Schulen das System einsetzen”, warnte Nicole Ozer von der Bürgerrechtsorganisation ACLU (American Civil Liberties Union). “Sie sind vielleicht eine kleine Gemeinde, aber eine der ersten, die die Technik einsetzt.”
Die ersten Eltern haben es ihren Kindern untersagt, die ID-Karten zu nutzen. Sie sehen die Privatsphäre in Gefahr und befürchten gesundheitliche Schäden durch die Radiostrahlung.
Graham hat derweil weitere Pläne. So sollen auch die Umkleideschränke mit einer RFID-Antenne versehen werden. Die ID-Karten könnten um Barcodes erweitert werden, so dass die Schüler in der Lage wären, Bücher auszuleihen oder Essen zu bezahlen.
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