Der am Dienstag vor den Kadi gezogene Kartellstreit zwischen AMD und Intel hat Spekulationen ausgelöst darüber, warum AMD das Gefühl hat, von einem Übeltäter namens Intel in die Enge getrieben worden zu sein.
Freunde waren die beiden Chiphersteller nur ganz am Anfang, während der Chip-Generation ‘286’. Seinerzeit gab es gar eine technische Partnerschaft, die jäh mit der ‘386’-Generation endete, deren Technologie Intel lieber geheim halten wollte als sie mit AMD zu teilen. Eine Monopolstellung hatte der Opteron-Hersteller dem Itanium-Erfinder erstmals Anfang der Neunziger Jahre vorgeworfen.
Der aktuelle Zwist betrifft mal wieder den Mikroprozessor-Markt. Unter anderem soll NEC manipuliert worden sein, von AMD nichts mehr abzunehmen. In der US-Presse ist von einem Umsatzrückgang mit dem Geschäftspartner NEC von 300 Millionen Yen pro Quartal auf Null die Rede. Bei Hewlett-Packard soll laut Klageschrift ein Mitarbeiter gefeuert worden sein, der Pläne geschmiedet hatte, die die Zukunft von HP mit AMD betrafen.
Dass im eigenen Hause das eine oder andere schief gelaufen sein könnte, das mag AMD nicht sehen. Experten gehen aber davon aus, dass nicht nur Intel das personifizierte Böse ist, sondern AMD in Teilen auch Fehler gemacht hat – gezwungenermaßen manchmal. Intel ist größer, setzt größere Mengen Prozessoren ab und kann daher, wenn es darauf ankommt, mit Kampfpreisen aufwarten. Das ist das Glück des Platzhirsches. AMD seinerseits hat es Branchenkennern zufolge versäumt, Kunden ausreichend zu bedienen. Verschobene Produktankündigungen taten ihr übriges, potenzielle Kunden nicht zum Umschwenken zu bewegen.
Als es dann mit AMD aber aufwärts ging nach Jahren im Minus, sei der Markt 2000 eingebrochen, so AMD-Chef Jerry Sanders in US-Medien. Trotzdem blieb AMD standhaft und kam 2003 mit dem 64-Bit-Chip Opteron heraus. Intel machte zu dieser Zeit einen weniger guten Job, was AMD Aufwind gab. Den Branchenbeobachtern zufolge konnte und kann AMD diesen doch bedeutenden Vorsprung vor Intels Xeon-Chip nicht nutzen. Intel berappelte sich wieder und der Konkurrent musste wieder in die zweite Reihe – jedoch mit der Option auf den vorderen Platz. Immerhin hatte man sich schon einmal präsentiert und liegt bei den Benchmarks heute vor dem Rivalen.
Inzwischen geht es AMD also nicht schlecht. Es könnte noch besser gehen, wenn nur diese verflixten x86-Server nicht wären. Der Hersteller steht nach eigenen Angaben gut im Saft, sonst hätte man sich nicht zu diesem Schritt, gegen Intel zu klagen, entschlossen, wird ein Mitarbeiter nach einem Conference-Call zitiert.
Zum Teil wird die Klage auch als strategisch kluger Schritt gewertet. Gerade weil es AMD gut geht und die Produkte akzeptiert werden stehen die Chancen gut, den Markt zu erobern. Und damit Intel nicht ‘dazwischenfunkt’, darauf sollen die Gerichte im Zuge der Klage ein Auge haben. Hinzukommt ein enormer Druck auf Intel, den AMD mit dem Kartellstreit aufbaut. Druck, neue Chips zu entwickeln, vor allem die Xeon-Reihe, die in den Benchmarks eine gute Figur machen und in der Gunst der Anwender steigen.
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