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Kaufrausch im europäischen Technologiemarkt

Mit Zukäufen versuchen viele Firmen im High-Tech-Sektor, ihre Wachstumsziele zu erreichen. Diese Strategie liegt laut der Investmentbank Regent Associates darin begründet, dass der europäische Markt sich auf sehr niedrige Wachstumsraten eingependelt hat, was wiederum die potenziellen Übernahmeobjekte zu richtigen Schnäppchen macht. Vor allem Firmen in Privatbesitz stehen dabei auf der Speisekarte ihrer direkten oder indirekten Konkurrenten.

Die Zukäufe im ersten Halbjahr des laufendes Jahres sind laut Regent auf 1413 abgeschlossene Verträge gestiegen. Und das ist laut den Marktkennern im europäischen Technologiesektor beinahe so viel, wie es im Boom-Jahr 2000 war, als die vielen neuen Start-ups an den Markt gingen. Damals waren es 1465 Deals. Und im Vergleichshalbjahr 2004 waren es um 26 Prozent weniger als jetzt. Damit, dass traditionell in der zweiten Jahreshälfte um etwa 16 Prozent mehr Firmenzukäufe getätigt werden als in der ersten, rechnen die Investment-Banker mit einem weiteren Zuwachs. Und diesen beobachten sie bereits seit dem Jahr 2003.

Doch das hat wenig mit einem wirtschaftlichen Aufschwung zu tun, es erinnert vielmehr an ein ökonomisches Menuett. Glaubt man Peter Rowell, Chairman bei Regent, so hat diese Kaufbewegung mit der Marktschwäche zu tun. “Es scheint, als ob viele Firmen so an die Sache herangingen, dass sie ein zweistelliges Wachstum, wenn der Markt es nicht anders hergibt, durch Mergers & Acquisitions mit ihren Geldreserven erreichen wollen.”

Aktive Käufer würden demnach auch aus Kostengründen eher bei den Firmen in Privatbesitz suchen als bei börsennotierten. Schließlich, so Rowell, wollen sie nicht mehr Geld ausgeben als unbedingt notwendig. “Die Verfügbarkeit einer Vielzahl privater Firmen begrenzt die Attraktivität der gelisteten Unternehmen, bei denen normalerweise eine öffentliche Firmenbewertungsprämie fällig wird, und wo die Kosten der Transaktion normalerweise viel höher sind.”

Das trifft sich auch mit der Zahl der großen Deals: Nur 23 Firmen, die 1 bis 10 Milliarden Dollar wert waren, wurden im ersten Halbjahr verkauft. Das heißt im Umkehrschluss, dass der überwiegende Teil der Zukäufe sich darunter, also im Mittelstand und bei Kleinunternehmen abspielten. Die aktivsten Einkäufer sind Firmen aus Großbritannien, dicht gefolgt von Skandinaviern und US-Firmen, die in Europa High-Tech-Wissen kaufen.

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Silicon-Redaktion

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