Gehört XML bald Scientigo?
XML hat sich zu einer der tragenden Säulen im Internet entwickelt. Der offene Standard, mit dem sich Daten beschreiben und strukturieren lassen, sieht sich jedoch einer Bedrohung gegenüber.
XML hat sich zu einer der tragenden Säulen im Internet entwickelt. Der offene Standard, mit dem sich Daten beschreiben und strukturieren lassen, sieht sich jedoch einer Bedrohung gegenüber. Das US-Unternehmen Scientigo nimmt zwei Patente für sich in Anspruch, die nach Ansicht des Softwareherstellers zwei wesentliche Konzepte des zwischen 1996 und 1998 vom World Wide Web Consortium entwickelten Standards abdecken.
Das ist einmal die Idee, ein Dokument in einem selbsterklärendem Format zu verpacken, das dann – so der zweite Patentanspruch – in jeder Umgebung wieder ausgegeben werden kann. In einem Interview mit der Zeitschrift ‘Technology Review’ des Massachusetts Institute of Technology (MIT) erklärte Scientigo-CEO Doyal Bryant, dass das Unternehmen nun auf verschiedene Weise versuchen werde, diese Patente in Gewinn umzumünzen.
Entweder sollen große Unternehmen um Lizenzgebühren angegangen werden, oder aber man wolle die Ansprüche veräußern. Theoretisch könnte Scientigo beinahe jedes Unternehmen angehen, das in irgendeiner Weise mit dem Format zu tun hat.
Bryant will laut eigenen Angaben jedoch nicht den Fall SCO wiederholen. Sein Unternehmen sei lediglich auf der Suche nach einem Weg, das geistige Eigentum der Firma vernünftig zu entlohnen. Derzeit verhandle Scientigo mit 40 Softwareherstellern, zu denen auch Microsoft und Oracle gehören sowie einem Unternehmen, das sich auf geistiges Eigentum spezialisiert hat.