Es gibt sie noch, die Gewinnchancen im europäischen Mobilfunkmarkt – aber sie sind dünn gesät. Umfassende Konsolidierungsbewegungen und sinkende Finanzkraft seitens der Anbieter wie auch der Kunden haben ihr Übriges getan. Dennoch können Mobilfunkbetreiber ihre Umsätze steigern, wenn sie klug vorgehen und an der Preisschraube drehen. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen Arthur D. Little, das zusammen mit dem französischen Broker Exane BNP Paribas eine Studie dazu durchgeführt hat.
In diesem Jahr wird das Umsatzwachstum des Mobilfunkmarktes in den fünf größten europäischen Ländern 7 Prozent betragen und 2006 sollen es 4,6 Prozent sein. Danach soll sich das Umsatzwachstum bei 3,3 Prozent jährlich bis 2010 einpendeln. Wer sich auf die vier Wachstumstreiber spezialisiert, die Arthur D. Little gefunden hat, kann diesen gewinnversprechenden Weg weiter mitgehen. Das sind: Sprachtelefonie, mobile Datendienste für Privatkunden, mobile Datendienste für Firmenkunden und das Thema “Neue Nutzergruppen” – darunter verstehen die Marktforscher Kunden unter 15 und über 65 Jahre.
In der Sprachtelefonie erwarten die Marktkenner bei den bestehenden Kunden bis 2010 ein Wachstum von 0,9 Prozent jährlich, gemessen am Marktvolumen, das die Kunden beim Anbieter lassen. Die weiter fortschreitende Verlagerung vom Festnetzverkehr in den Mobilfunk soll für die Mobilfunkbetreiber eine wichtige Wachstumschance werden. Im europäischen Vergleich sprechen sie Deutschland das größte Wachstumspotenzial zu, weil die Handy-Nutzung hier erst bei 25 Prozent liegt, gemessen an den Telefonie-Minuten. Unsere Nachbarn haben eine Quote von 40 Prozent schon überschritten.
So richtig einsteigen können die Anbieter in Deutschland aber auch, wenn es um die Kosten geht: Die Studienautoren erwarten in den nächsten fünf Jahren durch neue Kostenmodelle intern und extern Einsparungen, die einer Ergebnissteigerung von 2 bis 3 Prozentpunkten entsprechen. Die Haupteinsparungen sollen dabei aus einer optimierten Infrastruktur, besserer Kundenbetreuung und effektiverer IT-Auslastung und Verwaltung kommen, so die Experten.
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