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Microsoft bringt Zombies vor Gericht

In seinem Kampf gegen Spammer hat der Softwarekonzern Microsoft 13 verschiedene Quellen identifiziert, die professionell Werbemüll über Zombie-Computer versenden. Wie der für Internetsicherheit zuständige Microsoft-Manager Tim Cranton gegenüber US-Medien sagte, hat das Unternehmen Klage gegen die Spammer erhoben. “Wir haben eine Reihe von Instanzen in Nordamerika identifiziert und das Beweismaterial wird nach unserer Überzeugung zeigen, dass diese verantwortlich für die Spam-Flut sind.”

Microsoft kämpft bereits seit einiger Zeit mit rechtlichen Mitteln gegen Spam-Versender. Nun erweitert der Konzern seine Bemühungen und nimmt auch jene Kriminellen ins Visier, die systematisch PCs hacken, um die so entstandenen Zombies zu Botnets zusammenzuschließen. Diese Netzwerke werden dann als gigantische Spam-Schleudern missbraucht. “Wir bewegen uns flussaufwärts und suchen nach der Quelle des Spam-Problems, und das sind offensichtlich die Zombies”,  sagte Cranton.

Im Rahmen seiner Ermittlungen hat Microsoft – quasi als Lockmittel – selbst einen Zombie-Computer entwickelt. Innerhalb von drei Wochen wurde dieses Netzwerk fünf Millionen Mal per Fernzugriff angesteuert und zum Versand von 18 Millionen Spam-Mails missbraucht. Diese Mails enthielten Werbung für insgesamt 13.000 verschiedene  Webseiten. Microsoft blockierte den Werbemüll, bevor er sich über das Internet verbreiten konnte.

“Wir waren erschrocken”, so Cranton. “Wir hatten nicht erwartet, dass die Zahlen so hoch sind und wir sind erstaunt, dass das Volumen der Spam-Mails, die über einen einzigen Zombie laufen, so hoch ist.” Die Mails wurden analysiert und mit Spam verglichen, der regelmäßig aus Hotmail-Accounts gefiltert wird. Diese Daten dienen nun als Beweis vor Gericht.

Silicon-Redaktion

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