Nachdem bisher insbesondere Kunden des Geschäftsbereichs Microsoft Business Solutions (MBS) von Finanzierungsmodellen profitierten, sollen nun die Lizenzkäufer der Programme ‘Select’ und ‘Enterprise’ (ab etwa 250 PCs) ebenfalls in den Genuss dieser Angebote kommen. Mit ‘Microsoft Capital Enterprise Financing’ können neben den Lizenzen auch Dienstleistungen sowie Hard- und Software von Microsoft Certified-Partnern aus einer Hand finanziert werden.
Die Microsoft Capital Corporation, eine hundertprozentige Tochter des Software-Unternehmens, fungiert dabei als Investor. “Sie legt Finanzierungsprogramme auf, definiert die Rahmenbedingungen und stellt entsprechende Mittel zur Verfügung”, erläutert Michael Silbermann, Direktor Finanzen und Verwaltung bei der Microsoft Deutschland GmbH. Umgesetzt werden die Finanzierungsprogramme mit dem weltweiten Kooperationspartner De Lage Landen International B.V. – in Deutschland kümmert sich deren Niederlassung in Düsseldorf darum.
Für die Inanspruchnahme von ‘Microsoft Capital Enterprise Financing’ ist ein jährliches Mindestlizenzvolumen von über 50.000 Euro Voraussetzung. Dabei muss der Lizenzanteil mindestens 60 Prozent der zu finanzierenden Summe betragen. Der Finanzierungszeitraum läuft von zwölf bis 36 Monate. Interessierte Kunden können sich bei ihrem Microsoft Account Manager informieren.
Bereits seit Oktober 2003 bietet Microsoft mit ‘Total Solution Financing’ über seinen zertifizierten Partnerkanal ein Konzept zur Finanzierung von Unternehmens-Software inklusive der gesamten Projektkosten einer ERP-Installation (Enterprise Resource Planning) an. Dabei werden außer der Software auch Hardware, Implementierung und Service mitfinanziert. Die Laufzeiten erstrecken sich über 36, 48 oder 60 Monate.
Noch bis zum 30. Juni 2005 gilt die Null-Prozent-Finanzierung von De Lage Landen für MBS-Gesamtlösungen mit einer Laufzeit von 36 Monaten. Sie richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen und wird ausschließlich über zertifizierte Microsoft-Partner offeriert. Der Zinssatz von null Prozent ist auf die MBS-Software und die im ersten Jahr anfallenden Wartungskosten sowie auf die Verlängerung des Wartungsvertrages für maximal zwei weitere Jahre beschränkt.
Für die Endkunden soll mit den Finanzierungsprogrammen ein Anreiz geschaffen werden, um IT-Investitionen schneller zu tätigen. Vor allem mittelständische Unternehmen sind nämlich durch die Eigenkapitalvorschrift für Banken, Basel II, die 2007 international verbindlich werden soll, in zweifacher Weise betroffen: Einerseits sind die Banken bei der Kreditvergabe schon jetzt strenger und richten sich weitgehend nach den Basel-II-Vorgaben, die von den Unternehmen für deren Bewertung wesentlich mehr Transparenz ihrer gesamten Geschäftstätigkeit einfordern. Andererseits ist diese Transparenz am einfachsten mit einer intelligenten IT-Infrastruktur nachzuweisen, die jedoch oft noch nicht vorhanden ist und selten aus Eigenmitteln finanziert werden kann. Hier schließt sich der Kreis.
Die großen IT-Hersteller haben längst erkannt, dass sie ihrer Klientel bei der Fremdfinanzierung Hilfestellung geben können: “Der Markt bietet sich für Finanzierungen an”, erklärt Michael Silbermann. Es gehe um die Unterstützung des Umsatzes, “wenn Firmen Schwierigkeiten haben, Software über ihre Hausbank zu finanzieren”. Ihr Cashflow soll optimiert werden. Im Gegensatz zu anderen IT-Unternehmen stehen bei Microsoft aber vor allem Investitionen in die Software im Mittelpunkt des Interesses: “Die Bezahlung der Software wird auf die Nutzungsdauer verteilt”, nennt Silbermann als Ziel. Man will dabei “die Liquidität der Kunden verbessern”, auf ihre “individuellen Bedürfnisse eingehen” und ihnen eine verlässliche Planung ermöglichen.
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