Zum ersten Mal geben in dieser Woche verschiedene Gruppen einen Vorschlag zur Standardisierung von WLAN-Mesh-Netzen ab. Ziel ist es, drahtlose Netze beispielsweise auf Firmengeländen herstellerunabhängig so miteinander zu verbinden, dass nur ein Access Point einen direkten Draht zum Internet zu haben braucht.
Mesh-Netze reduzieren die Notwendigkeit kabelgetragener Verbindungen. Nicht jeder Access Point, dort wo sich ein WLAN-Benutzer mit seinem Endgerät einloggt, benötigt eine separate Verbindung zum Backbone, sondern nur ein einziger im gesamten Mesh-Netz. Die anderen übernehmen den Datenverkehr von den vorhergehenden Zugangsknoten und reichen ihn weiter bis zum verkabelten Punkt. Neue Access Points lassen sich entsprechend den Sicherheitsstufen der anderen konfigurieren. Die Knoten erkennen sogar stark beschäftigte Punkte, die dann umgangen werden können.
Die Technik, die als Standard später unter der Bezeichnung 802.11s laufen soll, verbraucht weniger Kabel und ist deshalb günstiger als herkömmliche WLAN-Netze. Nortel beispielsweise kann solche Mesh-Netze initiieren. So geschehen in Taipeh, wo bis Ende des Jahres 10.000 Access Points installiert und vermesht sein sollen.
Nortel ist Teil einer Gruppe, die einen Standardisierungsvorschlag bei der IEEE einbringt. Bei der Wi-Mesh-Alliance arbeitet auch der Lehrstuhl für Kommunikationsnetze an der RWTH Aachen mit. Ein anderer Vorschlag kommt von SEEMesh, der Gruppe gehören Schwergewichte wie Intel, Motorola, Nokia, NTT Docomo und Texas Instruments an. Insgesamt haben 15 Gruppen Spezifikations-Konzepte abgegeben. Im Mai nächsten Jahres wird ein Draft erwartet, der als Vorstufe des Standards gilt und auf dessen Basis Hersteller beginnen können, Geräte zu bauen.
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