Microsoft spielt mit Regulierern Katz und Maus

Softwareriese Microsoft hat sozusagen bis fünf vor zwölf gewartet, bis er den von der Europäischen Union (EU) dringend geforderten Kompromissvorschlag für die Erfüllung der Auflagen vorgelegt hat. Das Papier liegt nun bei der Kommission auf dem Schreibtisch – die will nun mehrere Wochen lang prüfen, ob die Vorschläge ausreichten, so ein EU-Sprecher in einer ersten Reaktion. Und auch in den USA nähert sich Redmond den Regulierungsbehörden nur in winzigen Schritten. Das Unternehmen hat sich jetzt bereit erklärt die Zahl der Shortcuts zu seinen Windows-Anwendungen zu reduzieren.

Dabei geht es darum, wie Windows XP mit einigen Applikationen von Microsoft umgeht, wenn sie als Voreinstellung entfernt werden. Betroffen sind beispielsweise der Internet Explorer, Outlook Express oder der Windows Media Player. Entfernte ein Nutzer die Programme, blieben die Shortcuts in vielen Windows-Bereichen dennoch bestehen. Sie erschienen hartnäckig weiter auf dem Desktop, im Startmenü oder im Bereich Quick-Launch. Hintergrund für die Änderungen ist ein Abkommen mit US-Regulierungsbehörden, das bereits einige Jahre zurückliegt – die Umsetzung der Details wurde jetzt aber noch einmal überprüft.

Ähnlich zäh kommt auch das Verfahren der Europäischen Union gegen Microsoft voran. Im März 2004 hatten die Regulierer den Konzern zu einer Geldstrafe von 497 Millionen Dollar und mehreren Auflagen verurteilt. Dazu gehört auch, dass Microsoft anderen Unternehmen den Programmcode bestimmter Windows-Schnittstellen offenbart. Hier wurde zuletzt über den Preis verhandelt, den Microsoft dafür verlangen darf.

Silicon-Redaktion

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