Der Branchenverband Bitkom hat die Regierung aufgefordert, eine zentrale staatliche Stelle für Geoinformationsdaten einzurichten. Derzeit brauchten die Unternehmen in Deutschland in vielen Fällen ein “detektivisches Gespür”, um herauszufinden, bei welcher Behörde welche geografischen Daten liegen, sagte Siegfried Wenzel, Mitglied des Bitkom-Hauptvorstands. “Zudem unterscheiden sich die Daten oft sehr stark in Aktualität, Qualität und den Bezugsbedingungen.”
Das erschwere es, die Geodaten elektronisch weiterzuverarbeiten. Eine deutsche Geo-Clearing-Stelle könne die Daten dagegen zentral koordinieren. Der bislang stark zersplitterte Markt für öffentliche Geobasisdaten werde damit gefördert.
Eine Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums habe dem Geodaten-Markt ein Volumen von 2 Milliarden Euro im Jahr 2008 prognostiziert. In diesem Bereich könnten danach in Deutschland etwa 14.000 Arbeitsplätze entstehen.
“Aufgrund der mangelnden Transparenz zwischen Bund, Ländern und Kommunen” habe die Wirtschaft begonnen, selbst Geodaten zu erfassen, obwohl diese oft in den Behörden vorliegen, so Wenzel. Weder öffentliche noch private Geodaten würden bundeseinheitlich erhoben. “Damit entsteht ein zunehmender Wildwuchs an nicht standardisierten Datenbeständen, Medien und Qualitäten.”
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