Antispam-Tools können möglicherweise bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Aids helfen. An einem entsprechenden Projekt arbeiten Wissenschaftler von Microsoft Research gemeinsam mit Forschern der University of Washington in Seattle und dem australischen Royal Perth Hospital. Derzeit werden Reagenzglas-Tests mit einem Impfstoff durchgeführt, der mit Hilfe von Microsofts Antispam-Software entwickelt wurde.
Nach den Worten von Kevin Schofield, General Manager bei Microsoft Research, gibt es eine große Ähnlichkeit zwischen der Art und Weise wie Spam arbeitet und wie sich HIV-Zellen im menschlichen Körper verändern. Dadurch konnten die Forscher Microsofts Algorithmen einsetzen, um die genetischen Sequenzen des Virus zu analysieren. Ziel sei es gewesen, das Verhaltensmuster der genetischen Mutationen des Virus an sich und innerhalb des menschlichen Immunsystems zu identifizieren, so Schofield. Auf Basis dieser Modelle habe man dann einen Impfstoff entwickelt, der mehr HIV-bekämpfende so genannte genetische Marker enthält.
Auf die gleiche Art und Weise entdeckt Antispam-Software nach Schofields Worten bestimmte Muster wie verbreitete Wörter oder Sätze, die es ermöglichen, seriöse Mails zu identifizieren und Spam davon abhalten, ins System zu gelangen.
Auf der Suche nach genetischen Mustern hätten die Wissenschaftler mit Hilfe der Microsoft-Technologie Millionen HIV-Stämme wesentlich effizienter durchsuchen können, als das mit früheren Methoden möglich war, so Schofield. Bis der Impfstoff an Menschen getestet wird, könnten noch fünf bis zehn Jahre vergehen.
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