Wenn es um Internet-Auktionen geht, verlieren viele Anwender offenbar den Verstand. Das hat der Professor für Informationstechnologie Wolfgang Jank von der US-Universität Maryland im Laufe seiner zweijährigen Studien festgestellt. Bei der Untersuchung von Versteigerungen beim größten Online-Auktionshaus Ebay kam er zu dem Schluss, dass die Entscheidungsprozesse häufig mehr von Emotionen als vom Verstand der Bieter gesteuert werden.
“Ebay ist für viele ein Spiel. Es geht darum, das Produkt unbedingt haben zu wollen”, sagte der Forscher während einer Tagung in Aachen. Typisch sei ein hohes Gebot in den letzten 20 Sekunden einer Auktion. “So sichert man sich den Erfolg, doch der optimale Preis wird überboten.”
Gerade wenn ein Preisvergleich mit der Ware im Geschäft schwer oder gar nicht möglich ist, werde oft ein unverhältnismäßig hoher Preis erzielt. Dies sei bei exklusiven Produkten wie Antiquitäten, Gemälden, Fanartikeln, Souvenirs und Sammlerstücken der Fall.
Niedriger fallen die Gewinne für die Anbieter aus, wenn der Preis für Handy oder Fernseher mit Produkten aus Geschäften verglichen werden könne. Die Preishöhe wird dabei neben dem “Siegeswillen” auch durch Faktoren wie dem Einstiegspreis, die Glaubwürdigkeit des Anbieters, die Erfahrung des Käufers und die Dauer der Versteigerung beeinflusst.
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