Tele2 kauft Versatel – damit gehört der niederländische Anbieter von schnellen Internet-Zugangspaketen, Flatrates und Telefonie, der auch in Deutschland sehr aktiv ist, bald den Schweden. Tele2 ist zwar hierzulande vor allem durch die Billig-Telefonie bekannt, bietet aber auch Internetzugang.
Die Konsolidierung am europäischen Carrier- und Serviceprovidermarkt verschiebt 1,34 Milliarden Euro. So viel soll Versatel kosten. Dabei wird jede Versatel-Aktie mit 2,20 Euro bezahlt. Der Anbieter hatte bereits seit einem Jahr nach einem flüssigen Käufer gesucht.
Tele2 zahlt einer Pflichtmitteilung der börsennotierten Unternehmen zufolge um immerhin 47 Prozent mehr als die Aktie im April wert war. Damals gab es erste Informationen zu einem Kaufangebot des belgischen TK-Konzerns Belgacom. Die deutschen Betreibergesellschaften gehen zu einem Preis von 565 Millionen Euro über den Tisch.
In den vergangenen Jahren war Versatel vor allem in den Kernmärkten Niederlande, Belgien und Deutschland präsent, auch mit eigener Infrastruktur. Davon wollen die Schweden jetzt profitieren, die besonders in Deutschland stark etablierten Triple-Play- und DSL-Dienste sollen mit den Angeboten von Tele2 in Deutschland verzahnt werden. Zu den Kunden des integrierten Betriebs gehören dann Privat- sowie Geschäftskunden und außerdem andere Carrier.
Bezüglich des Deutschland-Geschäfts von Versatel wird die Breitband-Abdeckung weiter ausgebaut. Der Kauf ist eine Kampfansage an die Konkurrenz, schließlich soll durch den Zusammenschluss hierzulande die Konsolidierung der alternativen Carrier weiter forciert werden, um einen der führenden Anbieter in Deutschland zu schaffen. Der Versatel-Kauf ist also für Tele2 nicht das Ende der Fahnenstange.
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