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Icann: Internet bleibt vorerst lateinisch

Latein ist die Lingua franca des Internets. Zumindest, was die Buchstaben anbelangt. Und das wird in nächster Zeit auch noch so bleiben. Die Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) fürchtet, dass über die Registrierbarkeit von nichtlateinischen Buchstaben Betrüger leichtes Spiel haben. Um Verwechslungen und Fälschungen vorzubeugen wolle man daher die Zahl der zulässigen Buchstaben aus anderen Schriften möglichst gering halten.

Ähnlich wie unter dem ISO-Standard IDN (International Domain Names) könnten Domains von Betrügern registriert werden, deren Namen den Originalen ähneln. Das Gremium fürchtet etwa, dass einem ‘a’ im kyrillischen Alphabet ein anderer Wert zugewiesen würde als dem lateinischen. Gefälschte Seiten könnten dann in Gestalt der Vorlage erscheinen; ahnungslose Nutzer würden so hinters Licht geführt, vertrauliche Daten preisgeben.

“In ersten Tests hat sich herausgestellt, dass wir die Möglichkeit eröffnet haben, sehr irreführende Namen zu registrieren”, kommentiert Vint Cerf, Chef der Icann. Er sagt gegenüber Associated Press, dass das Gremium eher dafür sei, nur Lettern zuzulassen, die kein Verwechslungsrisiko bergen.

Es gibt bereits Beispiele, wie etwa in Deutschland, wo unter der ‘.de’-Domain insgesamt 92 Lettern möglich sind, darunter auch Umlaute. Offiziell akzeptiert das Domain Name System lediglich 37 Buchstaben, 10 Zahlen sowie den Bindestrich. Ursprünglich wollte die Icann auch Domains zulassen, die gänzlich aus Buchstaben anderer Sprachen bestehen.

So hat sich auch die UNO in die Diskussion um die Kontrolle des Domain Name System eingeschaltet und gefordert, dass die Internet-Registrierung nicht von einem Land dominiert werden sollte. Die USA haben nach wie vor ein Vetorecht bei Entscheidungen der Icann.

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Silicon-Redaktion

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