Um die Bürger vor den nicht selten tödlichen Folgen einer Hitzewelle zu schützen, nimmt die spanische Regierung in diesen Tagen ein spezielles Warnsystem in Betrieb. Kündigen sich überdurchschnittlich hohe Temperaturen an, geht eine Warnmeldung raus. Fraglich ist allerdings, ob die Mitteilungsform – SMS via Handy – bei der Zielgruppe die eigentlich gewarnt werden soll – alte und schwache Personen – gut gewählt ist.
Auf Wunsch können sich auch Eltern von Kleinkindern für den Dienst anmelden. Für das andalusische Cordoba beispielsweise wird dann eine Warn-SMS herausgegeben, wenn die Temperaturen 41 Grad erreichen. Die spanische Regierung erwartet in diesem Jahr einen etwas heißeren Sommer als im vergangenen Jahr, in dem 39 Menschen an den Folgen der Hitze starben. Vor allem aber fürchten die Behörden Temperaturen wie im extrem heißen Sommer 2003. Damals gab es in Spanien über 140 Hitzetote, in Frankreich und Deutschland waren es sogar Tausende.
Und so nimmt auch der Deutsche Wetterdienst Anfang Juni ein Hitzewarnsystem in Betrieb. Da der Deutsche an sich weniger wärmebeständig ist als der Spanier, liegt die Warnschwelle auch dementsprechend niedriger bei etwa 32 Grad. “Bei diesem Hitzewarnsystem werden die thermische Belastung und eine gefühlte Temperatur errechnet, die nicht mit der physikalisch gemessenen Temperatur übereinstimmen müssen”, so der Medizinmeteorologe Klaus Buchner. Bei der Verbreitung der Warnmeldungen setzten die Behörden in Deutschland auf das Internet und – ganz konventionell – auf den Rundfunk.
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