Siemens vernetzt Grönland
Grönland, ein Staat mit einer Bevölkerungsdichte von 0,026 Menschen pro Quadratkilometer, wird mit einer neuen Internet- und Mobilfunktechnologie ausgerüstet.
Grönland, ein Staat mit einer Bevölkerungsdichte von 0,026 Menschen pro Quadratkilometer, wird mit einer neuen Internet- und Mobilfunktechnologie ausgerüstet. So hat der Betreiber Tele Greenland den Münchner Hersteller Siemens Communications beauftragt, eines der weltweit mordernsten Kommunikations-Netze aufzubauen.
Die rund 57.000 Einwohner, die zu etwa 90 Prozent Inuit sind, surfen dann mit ADSL2+ schneller im Netz als die Mehrzahl der Nachbarn auf dem europäischen Festland. 24 Megabit pro Sekunde macht der neue Standard möglich. Zum Vergleich: ADSL kommt auf etwa 8 Megabit pro Sekunde. Rund die Hälfte der Grönländer, die meist an einem schmalen Streifen entlang der Küste leben, ist inzwischen online.
Mit dieser Bandbreite können zum Beispiel mehrere TV-Programme empfangen werden. Über Video-Konferenz-Schaltungen lassen sich ärztliche Ferndiagnosen erstellen oder Unterrichtsstunden über das Netz ausstrahlen.
Wegen der extremen Witterungsbedingungen ist der Handy-Empfang für die Einwohner der Insel oft überlebenswichtig. Kabel können im ewigen Eis schlicht nicht verlegt werden. Deshalb setzte man lange auf Satellitenübertragung oder Richtfunkanlagen. Siemens bringt nun das neue Netz mit den ‘nanoGSM’- Basisstationen auf das IP-Protokoll. Über so genanntes ‘lokal Switching’ werden dann Handy-Verbindungen innerhalb eines Dorfes nicht mehr an die Satelliten weitergeleitet. Per Gesetzt muss jede Siedlung auf der größten Insel der Welt mit mehr als 70 Einwohnern Handy-Empfang haben.