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Zockt der ‘Crazy Frog’ Jugendliche ab?

Die britische Überwachungsstelle für die Telekommunikationsbranche, ICSTIS, (Independent Committee for the Supervision of Standards of Telephone Information Services) hat eine Untersuchung gegen mBlox, einen Anbieter von Klingentönen, eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, Kindern und Jugendlichen Abonnements unterzujubeln, die die jungen Menschen nicht sofort als solche erkennen können und erst bei der Rechnung merken, worauf sie sich da eingelassen haben.

Die Bimmler fürs Handy können einen nicht nur den letzten Nerv, sondern auch noch das letzte bisschen Geld kosten. Stimmt es, was die ICSTIS da auf den Tisch legt, hat die Klingelton-Branche einen Skandal an der Backe, der letztlich jedem schon irgendwie bekannt ist. Seit geraumer Zeit meldet die Presse Verstöße gegen ein Mediendienstegesetz, das verbietet, Kinder beispielsweise in TV-Werbespots zum Kaufen zu animieren (Lad Dir jetzt den Jamba-Klingelton im Spar-Abo herunter – im Hintergrund: “So lo-ho-nely”, dudeldudel …).

Ja, die überaus erfolgreiche – ehemals deutsche, jetzt zu Verisign gehörende – Firma Jamba hängt da auch mit drin. Die nämlich vermarktet unter dem Label Jamster den verrückten Frosch in Großbritannien. Die Untersuchung zielt aber auf den Diensteanbieter mBLox ab. Hat das Unternehmen Jugendliche mit dem Crazy Frog, der “rnnntnnntnnn” wie ein Moped macht und sogar den Gipfel der Musikcharts erstürmt hat, Jugendliche abgezockt? Hat man die Kids einfach zu wenig darüber informiert, was sie da unterschreiben und welche Kosten da letztlich auf sie zukommen? Das Kleingedruckte sei sehr klein, im übertragenen Sinne, haben sich Eltern beschwert, deren Kinder bereits Opfer der Abzocke geworden sind, so die britische Zeitung The Times.

Sollte mBlox überführt werden, droht eine Strafe von umgerechnet 150.000 Euro oder gar der Angebots-Stopp. Bei dem Umsatz, den Klingeltonanbieter allerdings machen, dürften das Peanuts sein.

Silicon-Redaktion

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