Nicht nur Erwachsene nutzen die Anonymität von Internet-Chats für die sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen. Sondern “in Schul-Chats und örtlichen Chats tun sich Jugendliche auch untereinander Gewalt an”, erklärte Ursula Enders von der Initiative Zartbitter, die jetzt die Ratgeber-Reihe ‘Click It’ herausgebraucht hat.
In Broschüren informiert die Initiative Eltern sowie Kinder und Jugendliche über die Gefahren sexueller Ausbeutung vor allem in Chat-Räumen und darüber, wie sich Täter-Strategien erkennen lassen. Die Initiative richtet auch Tagungen und Schulungen für Eltern und Pädagogen und Workshops für Kinder aus.
Erschreckend sei jedoch die Gewalt, die sich Jugendliche untereinander zufügten. “Das Ausmaß an verbaler und sexueller Gewalt Jugendlicher untereinander hat uns erschreckt”, erklärte Simone Schulz von der ‘Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen’, die auch die Erfahrungen von Jugendlichen in Chats erhoben hatte. So würden Schüler etwa auf der Toilette fotografiert oder Bilder von Klassenkameraden auf pornografische Abbildungen montiert und über das Netz veröffentlicht.
“Wir haben deswegen eine ‘Chatiquette’ eingeführt, die den Jugendlichen Regeln zum Chatten miteinander gibt”, erklärte Schulz: “Gehe mit deinen Chatfreundinnen und -freunden fair um! Ebenso kannst du von deinen Chatfreunden Fairness erwarten. Diejenigen, die sich unfair verhalten, sind keine wirklichen Freundinnen und Freunde”, lautet die Faustregel. Zu unfairen Handlungen gehören die Weitergabe persönlicher Informationen von anderen an Dritte, die Manipulation von Fotos oder auch beleidigende Texte oder Aufnahmen.
Derweil hat das US Justice Department angekündigt, Sexualverbrecher künftig mit einer zentralen Datenbank zu überwachen. Die Meldesysteme für Sexualstraftäter der einzelnen Bundesstaaten sollen zusammengeführt werden, wie Generalstaatsanwalt Alberto Gonzales erklärte. “Die nationale Datenbank für Sexualverbrecher wird für alle 48 Staaten durchgängigen Zugriff bieten.”
Damit will man auch Straftäter im Auge behalten, die in andere Staaten umziehen. Laut Presseberichten sind derzeit Rhode Island und Oregon die einzigen Staaten, die keine entsprechenden Listen führen. Die Daten sollen Behörden aktuelle Aufenthaltsorte von Triebtätern ermöglichen. Gespeichert werden Name, Fotos und die Karrieren der Straffälligen.
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