Das US-Unternehmen Hormel Foods, auch bekannt als Erfinder des Spams, hat jetzt seine Markenrechte ausgeweitet – von Dosenfleisch auf ‘downloadbare Software’. Das könnte vor allem für die Hersteller von Antispam-Software unangenehme Folgen haben – auch wenn die mit Fleischkonserven eigentlich gar nichts am Hut haben.
Hormel wehrt sich seit einiger Zeit dagegen, dass der Name Spam fast nur noch mit unerwünschten Werbe-Mails in Verbindung gebracht wurde. Schon vor zwei Jahren legte Hormel Einspruch ein gegen die Erteilung des Markenrechts für die Software ‘Spam Arrest’ von der gleichnamigen Firma – ohne Erfolg. Ende vergangenen Jahres dann startete das Unternehmen eine 2 Millionen Pfund teure Werbekampagne im britischen Fernsehen, die vor allem eine Botschaft hatte: Spam? Lecker!
Vermutlich hat auch das nicht den gewünschten Erfolg gebracht, so dass sich der Spezialist für Fleischkonserven jetzt beim ‘US Patent and Trademark Office’ das erweiterte Markenrecht gesichert hat. Mit kuriosen Folgen: So hat das freie Filterprogramm DSPAM nun – dank des neuen Anspruchs von Hormel – Schwierigkeiten, das Wort Spam für eine Handelsmarke zu verwenden.
Das Unternehmen hatte Spam (Spiced Ham – gewürzter Schinken, oder auch Shoulder Pork and Ham – Schweinsschulter mit Schinken) 1936 in den USA auf den Markt gebracht. Damaliger Werbeslogan: ‘Tastes fine, saves times’. Im Zweiten Weltkrieg wurde SPAM weit über die USA hinaus zu einem Begriff. Mehr als 100 Millionen Dosen wurden an die US-Armee geliefert, und auch die Verbündeten lernten den handlichen Fleischblock zu schätzen. In England halfen die Schweinefleisch-Spenden aus den USA der Bevölkerung, den Krieg und den Hunger zu überleben. “SPAM war eine Kriegszeit-Delikatesse”, sagte Margaret Thatcher einmal.
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