IBM hat “Schluckauf” und rechtfertigt sich vor der Finanzwelt
Die Analysten werden durch Entlassungen besänftigt, Angestellte aufgebracht. Vielleicht hilft neue Software dem Giganten auf die Sprünge?
Die Kluft zwischen strukturierten und unstrukturierten Datenbanken ist nach wie vor problematisch. Sollte IBM tatsächlich schon im nächsten Jahr mit Viper wie angekündigt auf den Markt kommen, hätte Big Blue vor Oracle und vor allem gegenüber Microsoft mit dem verspäteten SQL Server 2005 einen gewissen Vorsprung.
So seien viele unstrukturierte Daten im XML-Format vorhanden oder könnten relativ einfach in dieses Format übertragen werden, erklärte Perna weiter, deshalb arbeite IBM an XML-Support für die DB2. Auch für Independent Software Vendors (ISVs) würde das einen Vorteil bedeuten. Derzeit werden meist Anwendungen entweder für strukturierte oder für unstrukturierte Datenbanken entwickelt. In der Praxis allerdings werden diese Anwendungen oft mit beiden Datentypen gespeist. Die Folge ist, dass unstrukturierte Daten dann irgendwie in Tabellen-Struktur “geschreddert” werden müssen.
Zwar können über eine Oracle-Datenbank Informationen in XML publiziert werden, jedoch werden die Daten als PL/SQL-Pakete (Procedural Language / Structured Query Language), eine proprietäre SQL-Erweiterung von Oracle gespeichert. Das sei, wie Analysten erklärten, für viele Anwendungen ausreichend. IBM bietet laut eigenen Angaben native Unterstützung für XML in der DB2. Derzeit testen 30 Anwender die Rohversion. Mitte des Jahres wird dann die Beta-Version erwartet.
Mit neuen Funktionen will IBM auch Lotus Notes attraktiver machen und hält mit so genannten ‘Activity-basierten’ Kollaborationsfunktionen der Konkurrenz aus Redmond entgegen. Was bisher nur in dem Workplace Management Client 2.5 zu finden war, soll nun auch in eine der nächsten Versionen von Lotus Notes Eingang finden. Damit lässt sich beispielsweise eine virtuelle Arbeitsmappe zusammenstellen, die dann alle am Projekt beteiligten Personen direkt per Instant Messaging oder Voice over IP verlinkt. Wann die Funktionen in den Lotus-Client Einzug halten werden, gab IBM noch nicht bekannt.