Trotz Zensur: Chinesen entdecken das Blogging
Dass Blogging nicht nur der letzte Schrei bei der Cyber-Gemeinde ist, sondern dass man damit auch Geld verdienen kann, beweist derzeit ein junger chinesischer Unternehmer.
Dass Blogging nicht nur der letzte Schrei bei der Cyber-Gemeinde ist, sondern dass man damit auch Geld verdienen kann, beweist derzeit ein junger chinesischer Unternehmer. Nach einem Bericht des US-Magazins Wired ist Edwyn Chan gerade dabei, das erste kommerzielle Blog-Imperium aufzubauen – mit dem Segen den Behörden.
Da Chan in New York studiert hat, orientiert sich an erfolgreiche US-Blogs wie Gawker, Gizmodo oder Wonkette. Im Gegensatz zu westlichen Blogs allerdings, die inzwischen als die letzte Bastion der freien Meinungsäußerung gelten, wird in Chans Blogs das Thema Politik ausgespart. Der 24-Jährige hat den Behörden versprochen, seine Produkte nach unverfänglicheren Themen auszurichten.
Seine ersten drei Sites beschäftigen sich jeweils mit den Themen Consumer-Elektronik, humorvolle Unterhaltung und Computerspiele. Der nächste soll ein Frauenblog rund um Schönheit und Kosmetik sein. Dadurch hofft er auch, die einschlägigen Werbetreibenden auf seine Sites zu locken.
Unterdessen sind die chinesischen Internet-Zensoren in die Offensive gegangen. Statt nur die Chatrooms zu beobachten und aufzupassen, dass nichts kritisches geschrieben wird, greifen sie immer häufiger selbst zur Tastatur. Die neue Masche ist, sich selbst unter die Chatter zu mischen und “positive” Botschaften zu verbreiten. So gesehen und mit der richtigen Manpower ausgestattet, bräuchten sie auch vor etwaigen politischen Blogs keine Angst mehr zu haben.