Um den Anschluss an seine Konkurrenten Yahoo und MSN nicht zu verlieren, hat Google die Beta-Version seiner personalisierbaren Homepage vorgestellt. Diese integriert eine Reihe bereits verfügbarer Inhalte, wie den E-Mail-Service Gmail, Nachrichten, Wetter, Börseninformationen, Routenplaner, Kinoprogramme und ähnliches. Um die Funktion zu nutzen, ist ein Google-Account nötig, beispielsweise vom Freemailer Gmail.
Zulieferer für die Google-Inhalte sind unter anderem BBC und die New York Times. Später soll die Einbindung von RSS-Feeds möglich sein. Google hatte bislang immer behauptet, es habe kein Interesse daran, sich zum Portal zu entwickeln, um so mehr Nutzer an sich zu binden. Dennoch könnte die personalisierte Homepage ein deutlicher Schritt in diese Richtung sein – auch wenn es offiziell anders dargestellt wird.
“Wir hoffen wirklich, dass das Angebot nicht zwangsläufig eine Plattform wird, sondern vielmehr den Nutzern dabei hilft, sich besser im Web zurechtzufinden”, so Marissa Mayer, Director für die Consumer-Webprodukte bei Google. Man wolle sich von klassischen Portalen unterscheiden, die nach Mayers Worten “pappig” sind und die Nutzer so lange wie möglich festhalten wollen.
“Unsere Philosophie ist es, die Leute von den Google-Seite wegzubekommen” – hin zu den Seiten, wo sie die Informationen finden, die sie suchen. Das Content-Angebot für die personalisierbare Homepage unterstütze diesen Ansatz. “Der Dienst ist den Angeboten von Yahoo und MSN sehr ähnlich und ist ein weiterer Indikator für den intensiven Wettbewerb im Bereich Online-Portale und Suche”, sagte Comscore-Analyst Graham Mudd.
Unterdessen hat Google-CEO Eric Schmidt die Datenschutzrichtlinien des Unternehmens verteidigt. Die Technologie des Unternehmens verstoße nicht gegen den Grundsatz ‘Don’t be evil’. Während eines Gartner-Symposiums räumte er zwar ein, dass auch er schon seine private Telefonnummer bei Google gefunden habe – das Ausfüllen eines Standardformulars reiche aber aus, um solche Informationen entfernen zu lassen.
“Google entdeckt keine Dinge, die nicht öffentlich sind”, so Schmidt. “Viele Leute sind beunruhigt, wenn sie ihre Telefonnummer entdecken. Aber wir finden sie nur, weil es ein öffentliches Stück Information ist.”
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