Stühlerücken auf Intels oberster Etage
Eine interne Umstrukturierung bei dem Chiphersteller Intel beschert dem Unternehmen einen neuen Chef.
Eine interne Umstrukturierung bei dem Chiphersteller Intel beschert dem Unternehmen einen neuen Chef. Den Posten, den Craig Barrett seit sieben Jahren inne hatte, übernimmt Paul Otellini.
Geplant war dieser Umbau schon eine Weile. Jetzt haben es die Intel-Oberen perfekt gemacht. Andrew Grove, der letzte im Team, der Intel 1968 mit gegründet hatte, wechselt vom Sessel des Chairmans in eine Beraterfunktion. Er wolle künftig ein “Mentor für junge Manager” sein, zitiert ihn das Wall Street Journal.
Intel will sich laut dem Zeitungsbericht wieder in eine aufrechte Position bringen und den Umsatz steigern, der im vergangenen Jahr auf den Stand von 2000 gefallen war. Verantwortlich für das Abflauen am Absatzmarkt sei aber nicht Craig Barrett allein, betonte Grove. Die geplatzte Internetblase sei hauptsächlich schuld. Barrett habe außerdem eine Reihe von Akquisitionen getätigt, die sich nicht so ausgezahlt hätten wie erhofft. Andererseits habe er Intels Kompetenz in der Chipfertigung wieder ins rechte Licht gerückt. Die stand in den 80er Jahren ein wenig im Schatten der Konkurrenz, betonte Grove die Leistung des bisherigen CEOs. Barrett wird in den Aufsichtsrat wechseln.
Otellini war bis jetzt Chief Operating Officer (COO) und hält nun neben dem Titel CEO auch noch den des President. Der erste Intel-Chef, der nicht aus dem Technikumfeld, sondern aus der Finanz- und Sales-Abteilung kommt, will an der grundsätzlichen Kultur des Unternehmens nichts ändern. Dennoch hat er sich vorgenommen, die Produkte noch besser an die Anwender und deren Arbeitsumfeld anzupassen. Das Gesundheitswesen hat er dabei ebenso auf seiner Liste wie neue Wege, Prozessoren unempfindlicher für Staub und Stromausfälle zu machen. Die USA dürften nicht länger das Maß der Dinge sein. Es gebe andere Länder, die andere Herausforderungen an die Halbleiter stellten, sagte er gegenüber der US-Presse.