Firefox hat einen neuen Freund – IBM. 10 Prozent der IBM-Mitarbeiter nutzen bereits den alternativen Browser. Jetzt hat IBM alle Angestellten dazu ermuntert, Firefox einzusetzen. Seit dem 13. Mai können die Mitarbeiter den Browser von internen Servern herunterladen. Und der IBM Help Desk unterstützt bei der Installation.
Von der neuen Liebe dürften beide Seiten profitieren. Denn IBM und Firefox haben einen gemeinsamen Feind: Microsoft. Firefox will dem Internet Explorer Marktanteile abnehmen. Und IBM will von diesem Microsoft-Produkt unabhängiger sein.
Die Unterstützung für Firefox sei Teil von IBMs Strategie, Open Source zu unterstützen, sagte Brian Truskowski, IBM Chief Information Officer, in US-Medien. Diese Produkte müssten allerdings auf Industriestandards basieren. Das sei bei Firefox der Fall.
Dagegen verwende der proprietäre Internet Explorer Techniken wie ActiveX. Diese würden jedoch nicht von allen Drittanbietern unterstützt. Er wolle alles vermeiden, was “eine proprietäre Natur” habe, so Truskowski.
Bereits Anfang April hatte IBM Entwickler mit Firefox-Erfahrung gesucht. Die sollten sich auch in der Rendering-Technik Gecko auskennen. Gefragt waren zudem Kenntnisse in XPCOM (Cross Plattform Component Object Model). Das Modell erlaubt es, Software zu schreiben, die von verschiedenen Systemen ‘verstanden’ wird.
IBM braucht die Entwickler, um Firefox seinen Bedürfnissen anzupassen. So soll der Browser besser mit IBMs Server-Software harmonieren. Das Unternehmen will Firefox zudem nutzen, um sein ‘Workplace’-Konzept auszubauen. Dabei liegen Anwendungen, die sonst auf jedem Rechner abgelegt sind, auf einem zentralen Server, die Mitarbeiter greifen mit dem Browser auf den Server und die Applikationen zu.
Bei der Mozilla Foundation, die Firefox entwickelt, dürften derweil die Sektkorken knallen. Lenkt IBMs Interesse doch die Aufmerksamkeit von Großunternehmen auf den Browser. Denn IBM ist nicht irgendeine IT-Firma, sondern das Unternehmen, das bereits Linux in der Serverwelt zum Durchbruch verholfen hatte.
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