Schon seit mehreren Jahren sieht man Marketingkampagnen von IT-Service-Providern und Netzwerkserviceanbietern, die jeweils den Anspruch erheben, die ‘einzig wahren’ End-to-End ITK-Serviceanbieter zu sein. Ovum hat in einer neuen Studie untersucht, was wirklich hinter diesen Behauptungen steckt und ob Anbieter tatsächlich IT- und Kommunikationsdienste als integriertes Gesamtkonzept anbieten können.
Dabei hält die Idee, nur einen einzigen Anbieter für alle ITK-Lösungen ansprechen zu müssen, vordergründig einige Vorteile: Sie verspricht simplifizierten Einkauf, klares Vertragsmanagement, schnelle Fehlerbeseitigung, sowie eine einfache Überwachung der Service-Level-Einhaltung.
Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Abgesehen davon, dass ein Kunde erheblich an Verhandlungsmacht einbüßt, wenn er nur einen Anbieter nutzt, setzen auch die oben angeführten Vorteile einige Faktoren voraus, die in der Praxis so nicht gegeben sind. Technologisches Know-how, zum Beispiel: Die Konvergenz von IT und Kommunikation ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass ein einziger Anbieter umfassende Expertise über das gesamte Technologiespektrum dauerhaft aufrecht erhalten kann.
Anbieter haben daher über die letzten Jahre mehr oder weniger formale Partnerschaftsstrukturen aufgebaut, um die für unterschiedliche Kundenprojekte nötige Expertise jeweils erbringen zu können. Aber die Anbieterseite hat noch nicht die nötige Motivation aufgebracht, wirklich umfassende ITK-Serviceangebote zusammenzustellen. Dies liegt auch darin begründet, dass voll integrierte ITK-Einkaufsstrategien auf der Kundenseite noch selten anzutreffen sind.
Positionierungsbestrebungen auf der Anbieterseite
In der Vergangenheit haben verschiedene Anbieter strategische Spielzüge unternommen, um sich als ITK-Anbieter (und nicht nur als ‘IT’- oder nur ‘K’-Anbieter) zu positionieren. Bemerkenswert sind die folgenden:
Der ITK Markt ist noch in der Entwicklungsphase
Entgegen den Aussagen vieler Anbieter in diesem Markt, gibt es noch beträchtliches Entwicklungspotenzial bis eine klar erkennbare ITK-Kompetenz erreicht werden kann. Die oben genannten Ansätze zeigen, wieviel Evolution noch nötig ist bevor Fortschritte sichtbar werden. Die im letzten Jahr geschlossene Partnerschaft zwischen HP und BT ist nur ein weiteres Beispiel in der langen Liste der Versuche, beide Seiten des ITK Marktes durch Kooperationen abzudecken.
Die konvergente Welt der IT- und Kommunikationsdienste wurde als großer Gewinnbringer für alle Nutzer dieser Technologien angepriesen. Tatsächlich sind es nun die Verkünder dieser frohen Botschaften, das heißt die Diensteanbieter, die sich schwer dabei tun, in ihrer schönen neuen Welt gewinnbringend zu agieren.
… aber lohnt es sich zu warten?
Die Schaffung einer breitangelegten ITK-Kompetenz, nur um der technologischen Vervollständigung willen, erscheint unangebracht in Anbetracht der kommerziellen Realität auf der Anbieterseite: Risikoreiche Investitionen oder Akquisitionen sind notwendig, aber gleichzeitig ist das erwartete Marktwachstum eher moderat. Nach unserer Ansicht gibt es für Serviceanbieter sinnvollere und erfolgversprechendere Investitionsbereiche. Hierzu zählt zum Beispiel das Business Process Outsourcing, wo Gewinnmargen und Wachstumsraten weitaus attraktiver sind.
Die Nutzer von IT- und Kommunikationsdiensten sollten nicht auf den Hype und die Versprechungen der Anbieterseite vertrauen. Weder Netzwerk- noch IT-Dienstleister haben heute die Kompetenzen, um wirklich integrierte und konvergente ITK-Services auf breiter Basis erbringen zu können. Multi-Sourcing ist und bleibt die sinnvollste Lösung für mittelgroße und große Unternehmen, um externe Dienstleister für IT- und Kommunikationslösungen einzubinden.
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