Ehemaliger Peoplesoft-Chef kann nicht von ERP lassen
Er wollte nicht Teil des Oracle-Clans werden, und deshalb gab Peoplesoft-Gründer Dave Duffield seinen Chefposten zehn Tage vor Abschluss der Übernahme auf.
Er wollte nicht Teil des Oracle-Clans werden, und deshalb gab Peoplesoft-Gründer Dave Duffield seinen Chefposten zehn Tage vor Abschluss der Übernahme auf. Jetzt will er mit einer neuen Firma das ERP-Konzept (Enterprise Resource Planning) revolutionieren.
Auf seiner Webseite www.davesnextmove.com lässt er die Welt ein Stückchen an seiner neuen Idee teilhaben. “Ich habe mit den hellsten Köpfen der Industrie zusammengearbeitet, um eine neue Generation von Anwendungen zu entwickeln. Sie sollen den Anforderungen heutiger Netze besser denn je gerecht werden… Bleiben sie dran”, animiert Duffield den Webseitenbesucher. ERP-Systeme müssten dynamischer und flexibler werden, um in der Zukunft bestehen zu können. Anders könnten anwenderspezifische Lösungen und die Integration von Produkten von Drittherstellern nicht umgesetzt werden, heißt es. Um das zu erreichen soll die neue Technologie auf XML, Open Source und objektorientierten Techniken basieren.
Die Aufgabe will er mit einem Management-Team stemmen – fast ausnahmslos alte Bekannte, die Duffield noch aus der Peoplesoft-Zeit kennt. Lediglich eine ‘externe’ Mitarbeiterin solle es geben, die als Beraterin fungieren wird.
Duffield hatte Peoplesoft 1987 gegründet und war bis 1999 Chef geblieben. Dann übergab er seinen Posten an Craig Conway, der aber über den Hickhack bei der Übernahme durch Oracle stolperte. Danach übernahm Duffield wieder das Ruder und räumte seinen Stuhl kurz bevor die feindliche Akquise perfekt war.