Nach der Wiederwahl der Labour-Regierung unter Premierminister Tony Blair, planen Regierungsvertreter einen verstärkten Einsatz von Open Source in Großbritannien. Das ergab eine Umfrage der Financial Times unter rund 100 Gemeinden und öffentlichen Verwaltungen. Demnach gaben über 60 Prozent der Befragten an, künftig verstärkt auf Open Source zu setzen.
Dabei planen drei Viertel jener Gemeinden, die bereits Open-Source-Lösungen verwenden, in den kommenden drei Jahren zusätzliche Projekte mit der Software. Zwei von fünf Behörden, die noch nicht mit dem Pinguin arbeiten, wollen das künftig ändern. Der öffentliche Sektor in Großbritannien hat 2003 und 2004 insgesamt umgerechnet 18,2 Milliarden Euro im IT-Bereich ausgegeben.
Ab Juli will Großbritannien zudem europaweite Initiativen für Open Source vorantreiben – zu diesem Zeitpunkt wird das Land turnusgemäß für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen.
Microsofts Preisstruktur steht in Europa gerade von Seiten öffentlicher Behörden bereits seit einiger Zeit unter Druck – immer mehr Gemeinden suchen nach Alternativen zu Windows, für dessen Upgrades regelmäßig dicke Rechnungen ins Haus flattern. “Der Open-Source-Markt bekommt langsam einen gewissen Reifegrad, das gibt den IT-Managern das Vertrauen, dass sie anfangen können, sich auf diese Technik zu verlassen”, sagte Angela Waite gegenüber dem Blatt. Sie ist Präsidentin der britischen Gesellschaft der IT-Manager – die Organisation vertritt 95 Prozent der Behörden des Landes und hat die Umfrage im Auftrag der Zeitung durchgeführt.
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