Microsoft verrät Start-ups kleine Geheimnisse

Redmond liberalisiert seine Lizenz-Politik. Start-ups sollen im Programm ‘IP Ventures’ Microsoft-Erfindungen weiterentwickeln.

Pilot-Projekt für IP Ventures sei das Start-up Inrix, so David Kaefer, Director of Business Development bei der Microsoft Intellectual Property and Licensing Group. Die Zusammenarbeit werde von Fall zu Fall beraten. In einigen Fällen übernehme Microsoft Anteile, manchmal seien Lizenzgebühren fällig, oft auch beides.

Inrix wurde von ehemaligen Microsoft-Angestellten mitbegründet und ist wie Microsoft in Redmond beheimatet. Anfang April hat das Start-up eine Lizenz für eine Technik erhalten, mit der Verkehrsdaten ermittelt und Staus vorhergesagt werden können.

Derweil steht noch in den Sternen, ob in IP Ventures auch Start-ups aufgenommen werden, die auf Redmonds Konkurrenz setzen – etwa das Betriebssystem Linux. Das könne er sich gut vorstellen, meinte jedenfalls Sam Jadallah, General Partner bei Mohr Davidow Ventures, gegenüber der New York Times. Jadallah hat zwölf Jahre für Microsoft gearbeitet, zuletzt als Vice President Worldwide Enterprise Sales.

Klar ist dagegen, das Microsofts deutsche Gründer-Initiative ‘unternimm was’ kein Bestandteil von IP Ventures ist. Es handele sich um verschiedene Programme, sagte Inger Paus, Pressesprecherin Unternehmenskommunikation bei Microsoft Deutschland, gegenüber silicon.de. Microsoft werde die deutschen Gründer jedoch über IP Ventures informieren und gegebenenfalls “Schnittstellen zwischen den Programmen aufzeigen”.