Ohne jegliches Schuldeingeständnis oder Zugeständnis haben EMC und Hewlett-Packard (HP) ihren langjährigen Patentstreit beigelegt. Die beiden Unternehmen lagen seit über vier Jahren im Klinsch.
Ein Teil der Vereinbarung sieht vor, dass HP an EMC 325 Millionen Dollar zahlen wird. Dafür bezieht HP EMC-Produkte, wie die VMware-Serie, um sie in ihre Lösungen einzubauen oder als Reseller weiter zu verkaufen. Das gilt für die kommenden fünf Jahre. Zudem umfasst der Vertrag eine fünfjährige, gegenseitige Lizenz-Vereinbarung. Das klingt nicht nur nach Partnerschaft. Das scheint tatsächlich so gemeint. Beide Seiten erhoffen sich, durch die neue Einigung eine Basis für eine engere Zusammenarbeit gelegt zu haben.
Paul T. Dacier, Senior Vice President und General Counsel bei EMC, sagte, mit der Vereinbarung sei das EMC-Eigentum ausreichend geschützt. Außerdem “stellen wir jetzt unseren Kunden eine Auswahl zur Verfügung, die die Akzeptanz des ILM-Konzepts [Information Lifecycle Management, die Red.] nur vorantreiben kann.” Die HP-Seite blies ins gleiche Horn. Joe Beyers, Vice President of Intellectual Property Licensing bei HP meinte, der Anwender könne sich nun besser das aussuchen, was er für seine IT-Umgebung brauche.
Die Übereinkunft von EMC und HP, die laut Wall Street Journal am 1. September in Kraft treten soll, setzt einen Schlussstrich unter eine langjährige Patent-Fehde. Von 1995 bis 1999 hatte HP EMC-Produkte verkauft, sie aber dann zugunsten von HDS-Lösungen (Hitachi Data Systems) aus dem Programm genommen. EMC war so sauer, dass das Unternehmen immer dann klagte, wenn es HP eines auswischen konnte. Jetzt finden insgesamt drei noch rechtshängige Patentrechtsstreitigkeiten ein Ende, darunter die um die Firma StorageApps. Die hatte EMC seinerzeit verklagt wegen der Nutzung einer Speichertechnologie, die angeblich von EMC stammte. Mit dem Erwerb hatte HP den Streit quasi ‘mitgekauft’.
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