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‘Projekt Outsourcing’ muss dynamisch sein

Acht von zehn Outsourcing-Deals werden noch während der Vertragslaufzeit neu verhandelt, vor allem weil die Vereinbarungen zu sehr auf Kosteneindämmung fokussiert sind. Das zeigt eine Analyse des Marktforschungsunternehmen Gartner, die auf dem Outsourcing-Summit in London vorgestellt wurde.

“In den letzten vier Jahren haben viele Unternehmen Outsourcing-Verträge abgeschlossen, die vor allem auf Kosteneinsparungen und kurzfristigen Investitionen basierten, ohne sich Gedanken über eine Strategie zu machen”, erklärte Gianluca Tramacere, Senior Analyst für Sourcing bei Gartner, im Gespräch mit silicon.de. So hätten viele Unternehmen langfristige und daher günstige Verträge vereinbart, die wenig Spielraum für das Unternehmen ließen, um sich der Dynamik des Marktes anzupassen. Was für die Unternehmen im Endeffekt meist teurer käme.

In der Regel seien aber die Service-Provider zu Verhandlungen bereit. Schließlich wolle man den Kunden ja halten. Nur etwa 23 Prozent der befragten 200 IT-Entscheider gaben an, ihre Verträge nicht nach zu verhandeln. Kritisch scheint die Lage hingegen nur bei etwa 6 Prozent zu sein, wo es wirklich um die Rettung eines Vertrages geht. Eine Möglichkeit, solchen Problemen aus dem Weg zu gehen, sei die Vereinbarung vierteljährlicher Meetings und vor allem Transparenz auf beiden Seiten. Zudem sollten sich vor allem die Anbieter in regelmäßigen Abständen um ihre Kunden kümmern, heißt es von Gartner.

Den Schritt zurück scheinen hingegen nur sehr wenige Unternehmen zu wagen. “Die ausgelagerten Projekte wieder ins Haus zu holen kann sehr schwierig und langwierig werden”, erklärte Tramacere. In erster Linie, weil man durch die Auslagerung “Skills”, Kompetenzen oder genauer Angestellte, verloren habe. Dennoch würden zwischen 5 und 10 Prozent der Unternehmen Auslagerungen umkehren, “um die Kontrolle über bestimmte Dienste zurückzuerlangen”. Jedoch tendiere diese Zahl eher zum niedrigeren Wert.

Zudem sei ein Trend zu erkennen, dass Unternehmen in der Auswahl der Einzelnen Services, die ausgelagert werden, immer spezifischer werden und die Anbieter darauf mit der Verpflichtung von Drittanbietern reagieren. Auch in Deutschland und Frankreich erwarten die Marktforscher wachsende Dynamik. “Der Trend zum Outsourcing ist unumkehrbar”, glaubt Tramacere. Was für die Angestellten natürlich enormen Druck bedeutet. Aber auch Technologien, wie Automation oder Virtualisierung würden Arbeitsplätze bedrohen. IT-Fachkräfte, deren Arbeitsplätze betroffen sind, rät Analyst Tramacere, möglichst rasch ihre Fähigkeiten zu spezialisieren.

Das bedeutet entweder mehr in den Business- oder Management-Bereich zu wechseln, “schließlich müssen solche Verträge ja auch betreut werden”, weiß Tramacere, oder sich spezielles IT-Wissen anzueignen. Im geringen Umfang entstünden durch Offshore-Outsourcing wiederum Arbeitsplätze. In Deutschland ist es die indische Tata Consultancy Services Gruppe, die jetzt in Düsseldorf, Stuttgart und Walldorf neue Standorte plant, wie die Financial Times Deutschland berichtete. Doch auch hier seien die Chancen für Kräfte mit durchschnittlichen oder wenig spezialisierten IT-Fähigkeiten eher gering.

Silicon-Redaktion

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