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SAP lanciert eigene Tools für Business Intelligence

“Business Intelligence für die Massen” versprach vollmundig Shai Agassi, SAPs President der Product and Technology Group, bei der Vorstellung der Analyse-Tools seiner Firma. Wichtige Statistiken, die momentan noch mühsam und teuer mit Tools von SAS, Business Objects oder Cognos aus einer Vielzahl von Unternehmensdaten erstellt werden, will SAP künftig zusammen mit den eigenen Anwendungen liefern.

Dabei will sich der ERP-Marktführer nicht nur mit eigenen Anwendungen begnügen: SAP Analytics sollen auch Daten aus Fremdanwendungen “lesen” und daraus kombinierte Business-Intelligence-Abfragen bieten können. Ziel ist eine durchgängige Sicht auf alle relevanten Unternehmensdaten und -prozesse. Der unmittelbare Zugriff auf Daten von aktuell laufenden Prozessen soll dabei die Qualität der Erkenntnisse auf eine neue Ebene hieven.

Einen weiteren Vorteil für die eigenen Tools sieht SAP darin, dass die Abfragen nicht mehr “programmiert” werden müssen, sondern über eine grafische Benutzeroberfläche mithilfe von Flussdiagrammen erstellt werden können. Über 200 verschiedene Abfragen sind diese Woche auf SAPs Hausmesse SAPphire in Kopenhagen zu sehen, davon ist rund die Hälfte vom Hersteller selbst erstellt und abgesegnet.

Die SAP Analytics basieren auf NetWeaver und nutzen die Entwicklungswerkzeuge des Visual Composer sowie weitere Funktionen der Plattform, darunter Business Intelligence, Enterprise Portal und Web Application Server. SAP rechnet damit, dass ihre Netweaver-Partner massiv zum Aufbau einer Bibliothek mit Abfragen und analytischen Anwendungen beitragen werden. Bereits vor dem offiziellen Launch diese Woche wurden Anwendungen für rund 25 Branchen fertiggestellt.

Für die Erstellung der Grafiken greifen die Tools auf die Flex-Technologie von Macromedia zurück. SAP hat die Technologie, mit der automatisiert Flash-Grafiken erstellt werden können, in die nächste Version von Netweaver integriert. Flex bietet die Möglichkeit, so genannte ‘Zero Footprint’-Applikationen zu erstellen. Das bedeutet, sie müssen auf dem Clientsystem nicht installiert werden und sie hinterlassen weder Templates noch Cookies auf dem Desktop.

SAP Analytics werden voraussichtlich im vierten Quartal dieses Jahres als Zusatzlösungen angeboten. An der Preisgestaltung wird noch gefeilt.

Silicon-Redaktion

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