Kurz bevor Halle ganz die Puste auszugehen drohte, können die Bewohner der ostdeutschen Stadt und der Region offenbar aufatmen. Der Computerhersteller Dell will an der Saale ein Zentrum für technischen Support und Vertrieb eröffnen. 500 bis 2000 Arbeitsplätze könnten dadurch geschaffen werden.
Bestätigt ist noch nichts, aber Dell hat die Gerüchteküche angeheizt, nachdem das Unternehmen am Mittwoch Einladungen für kommenden Dienstag ins Hallenser Rathaus verschickt hatte. Auf einer Veranstaltung wollen der Europa- und der Deutschland-Chef von Dell, Paul Bell und Alain Bandle, sowie Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Halles Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) über die Aktivitäten des Konzerns in Deutschland sprechen. Warum der Hersteller sich nicht zu den Spekulationen äußern will, ist indes nicht klar.
Auch den Bau einer neuen Produktion hat Dell bereits geplant, auch hier ist Deutschland als Standort im Gespräch. Doch gerade in Halle kann man eine Verschnaufpause auf dem langen Weg heraus aus der Krise gebrauchen. BMW investierte seine Milliarden in Leipzig und nicht beim Mitbewerber von der Saale. Kulturhauptstadt wurde Halle nicht, da bevorzugten die Entscheidungsträger Görlitz. Und am schlimmsten traf es die Region als der Bahntechnikhersteller Bombardier verkündete, seinen sachsen-anhaltischen Standort Halle-Ammendorf mit 677 Beschäftigten bis Ende 2005 zu schließen.
Die Entscheidung der Amerikaner lässt Halle wieder hoffen. Sie könnte eine Signalwirkung für die von hoher Arbeitslosigkeit gebeutelte Stadt auslösen und weitere Investoren anziehen.
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